Katz und Maus – Zusammenfassung
Worum geht es in „Katz und Maus“ von Günter Grass? In diesem Beitrag und im Video zeigen wir dir eine „Katz und Maus“ Zusammenfassung mit Figurenkonstellation und Interpretation.
Inhaltsübersicht
Übersicht – Katz und Maus Zusammenfassung
„Katz und Maus“ ist eine Novelle von Günter Grass aus dem Jahr 1961. Darin geht es um den Erzähler Pilenz, der auf Ereignisse aus seiner Schulzeit zurückblickt. Die Geschichte spielt vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkriegs und beschreibt Pilenz‘ Schulfreund Joachim Mahlke, der einen sehr großen Adamsapfel hat und deshalb als Außenseiter gilt. In seiner Erzählung versucht Pilenz, seine Schuld gegenüber Mahlke aufzuarbeiten.
- Veröffentlichung: 1961
- Autor: Günter Grass
- Gattung: Novelle
- Epoche: Nachkriegsliteratur , Postmoderne
- Hauptfiguren: Pilenz, Mahlke
- Aufbau: 13 Kapitel
- Gut zu wissen: Wegen des sexuellen Inhalts galt „Katz und Maus“ lange als Skandalnovelle.
Inhaltsangabe – Katz und Maus Zusammenfassung
Bei der Novelle gibt es eine Geschichte in der Geschichte. Die Handlung spielt sich also auf zwei Ebenen ab. Die erste Ebene bildet der Erzähler Pilenz. Es ist das Jahr 1959 und Pilenz blickt in seiner Erzählung auf seine Schulzeit in Danzig zurück.
Im Mittelpunkt der zweiten Erzählebene steht Joachim Mahlke im Jahr 1940. Er gilt durch seine Andersartigkeit als Außenseiter und gehört nicht wirklich zu Pilenz‘ Freundeskreis. Mahlke hat einen riesigen Adamsapfel und versucht oft, diesen zu verstecken.
Deshalb stiehlt er eines Tages das Ritterkreuz eines Kapitänleutnants, der einen Vortrag in der Schule hält. Mahlke plant, sich den Orden um den Hals zu hängen und so seinen Adamsapfel zu kaschieren. Allerdings gesteht er bald den Diebstahl und muss die Schule verlassen. Später meldet er sich als Kriegsfreiwilliger und wird selbst mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet.
Anschließend kehrt er allerdings nicht an die Front zurück, sondern wird fahnenflüchtig. Er will sich auf einem versunkenen polnischen Minensuchboot verstecken. Um in das Boot zu gelangen, muss er tauchen. Pilenz hat Mahlke danach nie wieder gesehen. Es bleibt also unklar, ob Mahlke sich erfolgreich verstecken konnte oder ob er ertrunken ist.
Pilenz schreibt seine Geschichte als Rechtfertigung, denn er fühlt sich verantwortlich für Mahlkes Schicksal. Durch das Erzählen will er seine Schuld aufarbeiten.
Figurenkonstellation – Katz und Maus Zusammenfassung
Damit du die Handlung von „Katz und Maus“ besser verstehst, zeigen wir dir zuerst eine Figurenkonstellation mit den wichtigsten Charakteren.
Pilenz
- Ich-Erzähler
- bewundert Mahlke, aber kann ihn gleichzeitig nicht leiden
- deutet an, Mahlke als Jugendlicher einen Streich gespielt zu haben
- fühlt sich schuldig für Mahlkes Schicksal
- arbeitet als Sekretär und lebt in Düsseldorf
- unzuverlässiger Erzähler
Mahlke
- vierzehn Jahre alt
- trotz seiner Sportlichkeit und körperlichen Reife ein Außenseiter
- betet innig zur Jungfrau Maria
- hat riesigen Adamsapfel
- meldet sich freiwillig zum Kriegsdienst
- wird später fahnenflüchtig
- möchte dazugehören
- hat keinen Vater mehr und lebt mit seiner Mutter und Tante zusammen
Weitere Figuren:
- Tulla Pokriefke: verliebt in Mahlke
- Hotten Sonntag: Anführer der Freundesgruppe
1. Kapitel – Katz und Maus Zusammenfassung
Zu Beginn der Geschichte beschreibt der Erzähler Pilenz eine Katze, die den Adamsapfel von Joachim Mahlke angreift. Mahlke liegt in der Sonne und schläft, als ihm jemand die Katze auf den Hals setzt. Dabei wird nicht klar, ob Pilenz selbst oder jemand anderes hinter dem Scherz steckt. Die Katze hält den Adamsapfel für eine Maus und attackiert ihn deswegen. Seitdem versucht Mahlke, seinen Adamsapfel zu verdecken und trägt zum Beispiel einen Schraubenzieher um den Hals. Außerdem trägt er immer eine Halskette mit dem Bild der Jungfrau Maria.
Zu Beginn des Kriegs im Jahr 1939 ist Mahlke 14 Jahre alt und lernt erst in diesem Alter zu schwimmen. Trotzdem entwickelt er sich schnell zum besten Schwimmer unter seinen Schulkameraden. Seine Schwimmkünste verschaffen ihm etwas Respekt bei seinen Gleichaltrigen und er darf Zeit mit ihnen verbringen. Die Jugendlichen treffen sich oft an einem versunkenen Minensuchboot. Mahlke ist ein sehr guter Taucher und bringt Plaketten, Amulette oder Werkzeuge, die er auf dem Boot findet, an die Wasseroberfläche.
2. Kapitel – Katz und Maus Zusammenfassung
Auf die Frage, was er einmal werden möchte, antwortet Mahlke, dass er später als Clown arbeiten möchte.
Danach beschreibt der Erzähler Mahlkes Wohnsituation. Genau wie Pilenz wohnt er in einem Einfamilienhaus in einem Vorort. In seinem Zimmer sammelt er die Schätze, die er auf seinen Tauchgängen im Minensuchboot findet. Dazu gehört unter anderem ein komplettes Grammofon, das Mahlke selbst repariert hat.
In der Schule ist Mahle ein Außenseiter und möchte unbedingt dazugehören. Er lässt die anderen Schüler abschreiben und ist kein Besserwisser. Trotzdem finden ihn seine Schulkameraden lächerlich. Besonders sein übergroßer Adamsapfel und sein Glaube an die Jungfrau Maria machen ihn zur Zielscheibe von Lästereien.
3. Kapitel – Katz und Maus Zusammenfassung
Im Gegensatz zu seinen Gleichaltrigen scheint Mahlke sich nicht für Mädchen zu interessieren. Das einzige Mädchen, zu dem er eine engere Verbindung hat, ist Tulla Pokriefke. Allerdings sehen die anderen Jungen Tulla eher als Kumpel, da sie oft Zeit mit den Jungen verbringt und nicht sehr mädchenhaft wirkt.
Eines Tages fordert Tulla die Jungen dazu auf, vor ihr zu onanieren. Mahlke weigert sich zunächst und ohrfeigt Tulla. Dann gibt er aber doch nach. Die anderen Jungen und Tulla sind erstaunt über die beeindruckende Größe von Mahlkes Geschlechtsteil. Er ist außerdem der einzige in der Gruppe, der es schafft, zweimal direkt hintereinander zu ejakulieren.
Tulla ist daraufhin fasziniert von Mahlke und folgt ihm überall hin. Er weist sie aber zurück. Der Erzähler, Pilenz, versucht, Mahlkes Gesicht zu beschreiben, aber er kann sich nicht richtig erinnern. Deshalb greift er auf eine Karikatur zurück, die ein Mitschüler von Mahlke gemalt hat. Mahlke war damals nicht begeistert von der Karikatur und hatte einen Gewaltausbruch.
4. Kapitel – Katz und Maus Zusammenfassung
Im Winter 1941/42 entsteht ein neuer Modetrend, die sogenannten Puscheln. Das sind Wollkugeln, die wie eine Krawatte um den Hals getragen werden. In Danzig scheint Mahlke der erste zu sein, der Puscheln trägt. Erzähler Pilenz denkt deswegen darüber nach, ob Mahlke vielleicht sogar der Auslöser für diesen Trend sein könnte. Trotzdem vermutet Pilenz, dass Mahlke damit nur wieder seinen Adamsapfel verdecken möchte.
Allerdings verbreitet sich die Modeerscheinung immer mehr und wird bald vom Schuldirektor verboten. Stattdessen trägt Mahlke ab sofort riesige Wollschals, die er mit Sicherheitsnadeln befestigt.
5. Kapitel – Katz und Maus Zusammenfassung
Wenig später kommt ein ehemaliger Schüler zurück an die Schule, um einen Vortrag über seine Kriegserlebnisse zu halten. Er ist Mitglied der Luftwaffe und wurde für seine Leistungen mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet. Dieses trägt er um den Hals. Mahlke ist sofort fasziniert von dem Gegenstand und wirft seine Puscheln unter die Bank. Allerdings ist Mahlke am Ende des Vortrags der einzige, der nicht applaudiert.
Als Pilenz und Mahlke nach dem Vortrag ins Gespräch kommen, weicht Mahlke aus. Er spricht nur darüber, unter welchen Bedingungen der Orden verliehen wird.
6. Kapitel – Katz und Maus Zusammenfassung
Als es wieder Sommer ist, geht Mahlke auf einmal nicht mehr gerne tauchen. Erst als ein jüngerer Junge unter Wasser am Minensuchboot eingeklemmt wird, taucht Mahlke ab, um ihn zu retten.
Später geht er jedoch selbst wieder tauchen. Als er nach einer Weile nicht wieder auftaucht, geraten die anderen Jungen in Sorge und stellen sich bereits vor, Mahlkes Familie die Nachricht von seinem Tod überbringen zu müssen. Doch dann steht Mahlke plötzlich wieder vor ihnen und macht sich über die Sorgen der anderen lustig. Er hat unter Wasser die Funkerkabine des Boots entdeckt. Diese kann zwar nur durch Tauchen erreicht werden, liegt aber über dem Wasserspiegel.
Die Funkerkabine wird zu Mahlkes Rückzugsort. Nach und nach befördert er eine Reihe an Gegenständen auf das Schiff, darunter auch das alte Grammofon, das er einst heraufgeholt hat. Mittlerweile hat er auch Schallplatten und spielt vom Inneren des Boots Musik für die Jungs an der Wasseroberfläche.
7. Kapitel – Katz und Maus Zusammenfassung
Ein weiterer ehemaliger Schüler kommt an die Schule, um einen Vortrag über das Kriegsgeschehen zu halten. Diesmal handelt es sich um einen Kapitänleutnant, der auf einem U-Boot seinen Kriegsdienst geleistet hat. Auch er trägt ein Ritterkreuz um den Hals.
Im Anschluss nimmt der Kapitänleutnant an der Sportstunde der Jungen teil. Später sucht er in der Umkleidekabine vergeblich nach seinem Ritterkreuz, aber der Orden ist verschwunden. Die übrigen Jungen verdächtigen Mahlke, aber niemand traut sich, ihn zu beschuldigen. Stattdessen schieben alle die Schuld auf den Schüler Buschmann. Dieser wird daraufhin vom Sportlehrer geohrfeigt, aber gibt kein Geständnis ab.
Mahlke trägt jetzt eine Krawatte und versteckt so den Orden. Obwohl die gesamte Umkleidekabine gründlich durchsucht wird, gelingt es ihm, den Orden zu stehlen.
8. Kapitel – Katz und Maus Zusammenfassung
An einem Sommertag gesellt sich Pilenz zu Mahlke, der zum Minensuchboot geschwommen ist. An dieser Stelle nennt der Erzähler Pilenz zum ersten Mal seinen Namen und reflektiert, warum er Mahlkes Geschichte aufschreibt, denn Mahlke und er waren nie wirklich befreundet. Pilenz arbeitet inzwischen als Sekretär in Düsseldorf.
Auf dem Boot trifft Pilenz schließlich auf Mahlke, der nackt ist und nur das Ritterkreuz um den Hals gebunden hat. Mahlke wirkt unbesorgt und spricht mit Pilenz über den Diebstahl. Wenig später bringt er den Orden persönlich beim Schulleiter vorbei und wird von der Schule geworfen. Daraufhin muss er das Abitur an einer anderen Schule machen.
An dieser Stelle spitzt sich auch die Kriegssituation zu. Einige Mitschüler haben sich bereits freiwillig zum Kriegsdienst gemeldet, Mahlke allerdings nicht.
9. Kapitel – Katz und Maus Zusammenfassung
Mahlke bleibt für den Rest des Sommers verschwunden und Gerüchte gehen um, er sei in einem Wehrertüchtigungslager. Hier bekommen Kriegsfreiwillige eine militärische Ausbildung. Pilenz gibt deshalb für den Rest des Sommers seinen Dienst als Ministrant auf.
Erst nach den Sommerferien ist Mahlke zurück. Dann wird auch Pilenz wieder Messdiener. Die beiden unterhalten sich nach dem Gottesdienst und Mahlke verkündet, dass er freiwillig der U-Boot Flotte beitreten und in den Krieg ziehen möchte. Außerdem scheint Mahlke seine Unsicherheiten überwunden zu haben und verdeckt seinen Adamsapfel nicht mehr.
10. Kapitel – Katz und Maus Zusammenfassung
Pilenz arbeitet mittlerweile nach der Schule als Luftwaffenhelfer. Schüler von Mahlkes neuer Schule erzählen ihm, das Mahlke zum Reichsarbeitsdienst eingezogen wurde.
Wenig später trifft Pilenz auf Mahlkes Tante, die ihm einen Brief von Mahlke zeigt. Darin befindet sich eine Zeichnung von 14 abgeschossenen russischen Panzern. Denn Mahlke ist nun doch Teil der Panzerschützen und nicht, wie geplant, bei der U-Boot Flotte gelandet. Scheinbar arbeitet er verbissen daran, sich sein eigenes Ritterkreuz zu verdienen.
11. Kapitel – Katz und Maus Zusammenfassung
Nach seinem Abitur tritt auch Pilenz seinen Arbeitsdienst an. Er kommt in das gleiche Lager, in dem auch Mahlke ein Jahr vorher stationiert war. An einer Latrinenwand findet Pilenz den Anfang eines lateinischen Gebets und Mahlkes Nachnamen, die in das Holz geritzt sind. Außerdem hört er von den anderen Soldaten Geschichten über Mahlke. Er habe mit der Frau des Oberfeldmeisters geschlafen und sei militärisch sehr erfolgreich.
12. Kapitel – Katz und Maus Zusammenfassung
In seinem Heimaturlaub trifft Pilenz auf Mahlke, der stolz ein Ritterkreuz um den Hals trägt. Mahlke möchte an seiner alten Schule einen Vortrag halten, genau wie die anderen ehemaligen Schüler. Allerdings wird er vom Direktor abgewiesen, weil er damals den Orden geklaut hat. Pilenz versucht, andere Orte für einen möglichen Vortrag zu finden, aber Mahlke lehnt ab. Er will nur in der Schulaula sprechen. Er ist gedemütigt von der Zurückweisung des Direktors. Plötzlich bedeutet ihm auch sein hart verdientes Ritterkreuz nichts mehr.
Nach dem Gespräch mit dem Direktor lauern Pilenz und Mahlke dem Lehrer auf und Mahlke ohrfeigt ihn. Danach sprechen die Jungen über Gott, die Jungfrau Maria und ihren Glauben. Als sie sich verabschieden, erwähnt Mahlke, dass sein Fronturlaub bereits abgelaufen sei.
13. Kapitel – Katz und Maus Zusammenfassung
Mahlke erzählt Pilenz am nächsten Tag, dass er nicht an die Front zurückkehren will. Er behauptet, mit Tulla geschlafen zu haben, aber Pilenz glaubt ihm nicht. Trotzdem hilft er Mahlke dabei, sich zu verstecken, denn er gilt jetzt als fahnenflüchtig und wird bald gesucht. Mahlke plant, sich fürs erste in der Funkerkabine auf dem Minensuchboot zu verstecken.
Während Pilenz bei Mahlke zuhause Konserven organisiert, isst Mahlke unreife Stachelbeeren von einem Busch. Am Strand gibt er vor, Bauschmerzen zu haben und nicht schwimmen zu können. Deswegen rudert Pilenz ihn zum Boot. Mahlke trägt Pilenz den Bericht vor, den er in der Schulaula abliefern wollte. Außerdem weiht er Pilenz in seinen Fluchtplan ein: Er deuet auf einen Tanker, der angeblich unter neutraler schwedischer Flagge fährt.
Danach zieht er sich aus, legt auch den Orden ab und taucht mitsamt der Konserven ab. Allerdings hat er den Dosenöffner vergessen. Pilenz wirft diesen später ins Meer. Mahlke taucht nie wieder auf. Es bleibt unklar, ob seine Flucht erfolgreich war oder ob er ertrunken ist.
Tauchen
Das Tauchen spielt eine große Rolle in Mahlkes Leben. Erst durch seine Tauchkünste schafft er es, die anderen Jungen zu beeindrucken und versucht so, einen Platz in der Freundesgruppe zu bekommen. Als er die Funkerkabine entdeckt, wird sie zu seinem Rückzugsort und er fühlt sich dort sicher.
Aber auch das Ende der Geschichte ist dem Tauchen verbunden. Der letzte Satz der Novelle lautet: „Aber du wolltest nicht auftauchen.“ Auftauchen beziehungsweise Abtauchen bekommt in der Geschichte also eine Doppelbedeutung. Es handelt sich sowohl das wortwörtliche Auftauchen, also das zur Wasseroberfläche schwimmen. Gleichzeitig ist damit auch ein metaphorisches Auftauchen gemeint. Mahlkes gesamtes Leben ist geprägt von seinem Wunsch, dazuzugehören. Am Ende ist er aber abgetaucht, also aus dem Leben seiner Mitschüler verschwunden.
Schuld
Ein weiteres wichtiges Thema der Novelle ist die Schuld des Einzelnen. Der Erzähler Pilenz zum Beispiel schreibt die Geschichte auf, weil er sich schuldig gegenüber Mahlke fühlt. Am Anfang versucht er den Jugendstreich mit der Katze zu verdecken, deutet aber später eine mögliche Mitschuld an. Aber selbst wenn er wirklich nur ein Zuschauer von Mahlkes Schicksal war, welche Schuld trägt er an dessen Verschwinden?
Diese Frage lässt sich auch auf den geschichtlichen Kontext der Geschichte übertragen. Welche Schuld tragen die Deutschen als Zuschauer in der Nazi-Diktatur? Auch wer nicht bewusst Propaganda verbreitet, sondern nur ‚Beobachter‘ oder Mitläufer ist, trägt trotzdem Verantwortung und macht sich schuldig.
Spießbürgertum
Die Novelle kritisiert auch die kleinbürgerliche Gesellschaft. In dieser Gesellschaft gilt der Ritterkreuzträger als Heldensymbol. Allerdings kann dieser Orden nur durch Morden im Namen des Nazi-Diktatur verdient werden. Kleinbürgerliche Menschen wie Mahlke wollen einfach nur dazugehören. Deshalb verschreiben sie sich solchen Systemen und versuchen so, Bestätigung und Anschluss zu finden. Durch den Orden probiert Mahlke, sich zu verstecken und gleichzeitig von der Gesellschaft akzeptiert zu werden.
Mahlkes Ziel ist es, mit dem Orden einen Vortrag an seiner alten Schule zu halten. Als der Direktor den Vorschlag ablehnt, ist Mahlke niedergeschlagen und der Orden bedeutet ihm nichts mehr. Das Ritterkreuz ist für ihn also nur ein Mittel, um endlich Anerkennung in der Gesellschaft zu finden.
Zeitgeschichtlicher Hintergrund – Katz und Maus Zusammenfassung
Die Novelle spielt vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkriegs und gehört zur Nachkriegsliteratur. Diese Epoche dauerte ungefähr von 1945 bis 1967. In den Werken der Nachkriegsliteratur geht es oft um Zerstörung, die Folgen des Kriegs und die Frage nach Schuld. „Katz und Maus“ beschäftigt sich besonders mit der Frage nach Schuld und Verantwortung und wurde deshalb früher als scharfe Kritik seiner Zeit gesehen.
Außerdem wird die Novelle dem Postmodernismus zugeordnet. Das liegt daran, dass sie besonders modern geschrieben ist. Die Geschichte ist eng mit anderen Werken von Günter Grass verflochten und manche Charaktere, zum Beispiel Tulla Pokriefke, tauchen in mehreren Büchern auf. Außerdem gibt es einen unzuverlässigen Erzähler. Dieser betont immer wieder seine Gedächtnislücken oder persönliche Eindrücke. So wird der Leser immer wieder daran erinnert, dass es sich bei dem Werk um einen fiktiven Text handelt.
Nachkriegsliteratur
Jetzt weißt du, worum es in „Katz und Maus“ geht. Alles Weitere zur Epoche der Nachkriegsliteratur findest du in unserem nächsten Beitrag .