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Suchst du nach einer Zusammenfassung vom Roman Hiob? Die Handlung und die Bedeutung der Geschichte erfährst du hier und im Video !

Quiz zum Thema Hiob - Zusammenfassung
Inhaltsübersicht

Hiob Zusammenfassung — Übersicht

Joseph Roth hat mit seinem 1930 erschienenen Roman „Hiob. Roman eines einfachen Mannes“ die biblische Geschichte von Hiob neu interpretiert. Die Handlung spielt im Jahre 1900 und thematisiert Mendel Singer, einen jüdischen-orthodoxen Thoralehrer, der in einer russischen Provinz lebt.

Die Geschichte erinnert an die Prüfung, der auch Hiob in der Bibel ausgesetzt war, als er seinen Reichtum, seine Gesundheit und seine Familie verlor. Seinem Glauben an Gott blieb er jedoch immer treu. Auch Mendel Singer erlebt ähnliche Verluste und Herausforderungen, bewahrt aber seine Glaubenshaltung trotz aller Herausforderungen.

Hiob Zusammenfassung — Figurenkonstellation

Die Protagonisten in dem Roman „Hiob“ sind eine arme jüdische Familie aus einer osteuropäischen Stetl (Städtlein). Im Zentrum stehen der Familienvater Mendel Singer, sowieso seine Frau Deborah und ihre vier Kinder Jonas, Shermarjah, Mirijam und Menuchim.

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Hiob Figurenkonstellation

Mendel Singer

  • Familienvater, ca. 30 Jahre alt 
  • arbeitet als Melamed (Tora-Lehrer für kleine Kinder)
  • trägt einen schwarzen Kaftan (traditionelles jüdisches Kleidungsstück), Hut und Vollbart
  • geringes Einkommen, genießt wenig Ansehen in Gemeinde und Familie
  • findet nach Auswanderung Halt in jüdischer Gemeinschaft in New York

Deborah Singer 

  • Frau von Mendel
  • fleißig, opferbereit gegenüber Kindern
  • Konflikt mit Mendels Glauben an Gottes Bestimmung 
  • Beziehung zu Mendel verschlechtert sich, wirft ihm vor nicht genug Geld zu verdienen 
  • sehnt sich nach Luxus, genießt Aufstieg des Sohnes in den USA
  • hat ein schlechtes Gewissen, weil sie ihren jüngsten Sohn Menuchium in Russland zurückgelassen hat 
  • bricht unter Verlust der Kinder zusammen und verstirbt deshalb 

Jonas Singer 

  • ältester Sohn der Familie
  • körperlich stark
  • wendet sich völlig von jüdischer Lebensweise ab → muss ins Militär
  • kämpft im Ersten Weltkrieg für die Rote Armee, Verbleib unklar, Familie denkt er ist tot

Shermarjah Singer 

  • zweitältestes Kind 
  • schmächtig, aber schlau 
  • hält mehr an der jüdischen Identität fest als Jonas
  • möchte aber auch nicht in Vaters Fußstapfen treten → will Kaufmann werden 
  • flieht als Erster der Familie in die USA, passt sich dort an
  • heiratet, stirbt später im Krieg 

Mirijam Singer 

  • jüngere Schwester von Jonas und Shemarjah, war zu Beginn des Romans noch ein Kind
  • wird vom Vater bevorzugt und als wunderschön beschrieben 
  • versucht Menuchim umzubringen, als er ein Jahr alt ist 
  • entwickelt sich in den USA positiv, führt monogame Beziehung 
  • erkrankt psychisch schwer nach dem Tod von Mutter und Bruder 

Menuchim Singer 

  • jüngstes Kind, von Geburt an körperlich und geistig eingeschränkt, wird später geheilt
  • Geschwister werden eifersüchtig, weil er aufgrund seiner Krankheit mehr Aufmerksamkeit bekommt
  • Geschwister schämen sich vor anderen für ihn 
  • wird in Russland zurückgelassen
  • entwickelt sich zum erfolgreichen Komponisten und Dirigent 
  • nimmt Vater Mendel am Ende mit nach Europa 

Hiob Zusammenfassung — Inhaltsangabe

Mendel ist ein Thoralehrer und folgt damit einer langen Familientradition. Er unterrichtet Mendel die Kinder in seiner Küche. Doch trotz ihrer einfachen Lebensweise und der Wahrung ihrer jüdischen Traditionen, werden Mendel und seine Familie mit zunehmenden Schwierigkeiten konfrontiert, die ihre Situation immer schwieriger machen. Im Folgenden schauen wir uns den Inhalt des Romans genauer an:

Erster Teil — vor der Auswanderung

Der erste Teil des Romans „Hiob“ von Joseph Roth spielt im fiktiven Ort Zuchnow, einem kleinen russischen Reich. In diesem typisch jüdischen Dorf lebt die Familie Singer, bestehend aus Vater Mendel, Mutter Deborah sowie den vier Kindern Jonas, Shemarjah, Mirjam und dem behinderten Sohn Menuchim.

Mendel Singer arbeitet als Melamed, also als Lehrer, der kleinen Kindern die Tora beibringt. Die Familie lebt in bescheidenen finanziellen Verhältnissen, hält aber unbeirrt an ihrer orthodoxen jüdischen Tradition fest. Mendels äußeres Erscheinungsbild mit schwarzem Kaftan, Hut und Vollbart zeugt von seiner tiefen Frömmigkeit.

Als Mendels Frau Deborah mit dem vierten Kind schwanger wird, stellt sich bald heraus, dass der Sohn Menuchim eine schwere Behinderung hat. Deborah hofft zunächst auf eine Heilung durch einen Rabbi. Doch Mendel glaubt, dass Menuchims Krankheit eine Prüfung Gottes ist, der er sich stellen muss.

Übrigens: Ein Rabbi ist jemand, der viel über die jüdische Religion weiß und anderen Menschen dabei hilft, sie zu verstehen. Er lehrt die Regeln und Traditionen der Religion und führt Gebete und Zeremonien durch.

Die älteren Kinder Jonas und Shemarjah reagieren mit Vernachlässigung und sogar Misshandlung auf den behinderten Bruder, da sie seinetwegen von Gleichaltrigen verspottet werden. Auch Tochter Mirjam empfindet Ekel gegenüber dem kleinen Menuchim.

Weitere Schicksalsschläge treffen die Familie: Jonas und Shemarjah sollen zum Militär eingezogen werden. Deborah versucht verzweifelt, ihre Söhne vor dem Dienst zu bewahren, kann aber nur die Flucht für den jüngeren Shemarjah finanzieren. Shemarjah geht in die USA und gründet dort, unter dem Namen Sam, ein Versicherungsunternehmen. Sam möchte seine Familie in die USA holen. Unterdessen muss Jonas als Pferdeknecht arbeiten, um dem Militär zu entgehen. 

Schließlich, als Mendel seine Tochter Mirjam mit einem Kosaken (Mitglied einer Gemeinschaft) im Feld erwischt, beschließt die Familie, nach Amerika auszuwandern. Schweren Herzens müssen sie den behinderten Menuchim in Russland zurücklassen, da er die strapazenreiche Reise nicht überstehen würde.

Zweiter Teil — nach der Auswanderung nach New York

Nach einigen Monaten in New York hat sich die Familie in einer heruntergekommenen Einzimmerwohnung eingelebt. Sam, Mendels ältester Sohn, lebt mit seiner Frau Vega und ihrem Sohn MacLincoln in einer luxuriösen Wohnung. Währenddessen ist Mirjam eine Beziehung mit Shermarjahs Freund Mac eingegangen.

Die Familie erhält einen Brief von den ehemaligen Nachbarn, in dem sie erfahren, dass Menuchim nach einem Unfall ärztlich behandelt wurde und seitdem mehrere Worte sprechen kann. Das wird von Mendel als Bestätigung für seine Entscheidung, Menuchim nicht wegzugeben, interpretiert und stärkt seinen Glauben.

Trotz des Einlebens in der neuen Umgebung bleiben Mendel und Deborah in ihrer heruntergekommenen Wohnung. Deborah und Mendel entfernen sich immer weiter voneinander, aber eine Scheidung kommt für sie aus religiösen Gründen nicht infrage. Die Familie hofft darauf, Menuchim bald wieder bei sich zu haben, doch ihre Pläne werden durch den Ausbruch des Ersten Weltkriegs zunichtegemacht.

Als die USA in den Krieg eintreten, schließen sich auch Sam und Mac dem Militär an. Jonas gilt als vermisst, was die Familie in große Sorge versetzt.

Schließlich erfährt die Familie, dass Sam im Krieg gefallen ist. Deborah bricht unter der Nachricht zusammen und stirbt. Mendel ist schwer von den Ereignissen getroffen und macht sich mitverantwortlich für den Tod seiner Frau. Auch Mirjam kann den Verlust ihrer Mutter nicht verkraften und wird psychisch krank.

Mendel zweifelt an seinem Glauben und macht eine spirituelle Krise durch. Er versucht Gott zu verärgern, indem er nicht mehr betet. Er überlegt sogar, Schweinefleisch zu essen, kann sich aber letztendlich nicht dazu durchringen, seinen Glauben vollständig aufzugeben.

Als das Kriegsende verkündet wird, versucht Mendel, sein Leben neu zu ordnen. Er erfährt, dass Menuchim noch lebt und sich als Alexej Kossak entpuppt, ein weltweit anerkannter Kapellmeister und Komponist. Diese Nachricht gibt Mendel neuen Lebensmut und er beginnt, wieder an die Zukunft zu glauben.

Hiob Zusammenfassung — Analyse

Der Roman gliedert sich in zwei Teile: Der erste Teil beschreibt das Leben der Familie Singer im russischen Stetl Zuchnow, während der zweite Teil ihre Auswanderung nach Amerika behandelt. Roth orientiert sich an der biblischen Geschichte von Hiob, der alles verliert, um seinen festen Glauben an Gott zu bewahren.

Hiob — Aufbau

Die zwei Teile von „Hiob“ sind in 16 durchnummerierte Kapitel unterteilt. Die ersten neun Kapitel spielen in dem fiktiven Ort Zuchnow, der im damaligen Russischen Reich und in der heutigen Ukraine liegt.

Der erste Teil führt den Leser in das fiktive Stetl Zuchnow im Russischen Reich ein, wo die Familie Singer lebt. In diesen neun Kapiteln werden die Charaktere eingeführt, ihre Beziehungen untereinander dargestellt und ihre täglichen Lebensumstände beleuchtet. Dieser Teil dient dazu, eine Atmosphäre der Vertrautheit und Intimität zu schaffen, während gleichzeitig die spezifische Kultur und Lebensweise der osteuropäischen jüdischen Gemeinden im frühen 20. Jahrhundert präsentiert wird.

Der Übergang zum zweiten Teil markiert einen entscheidenden Wendepunkt in der Geschichte, da die Familie Singer nach Amerika auswandert. Die veränderte Umgebung und die damit verbundenen Herausforderungen stellen die Charaktere vor neue Prüfungen und eröffnen neue Möglichkeiten für ihre persönliche Entwicklung.

Hiob — Sprache

Roth verwendet häufig eine ungewöhnliche Satzstruktur, indem er Adjektive an den Anfang der Sätze stellt und die klassische Reihenfolge von Subjekt, Prädikat und Objekt variiert. Dadurch entsteht ein biblisch anmutender Sprachstil, der den Erzählton des Romans prägt. Anstatt der klassischen Satzstellung greift Roth auf eine eher poetische Ausdrucksweise zurück, die den märchenhaften Charakter des Beginns unterstreicht.

Ein Beispiel dazu wäre: „Länger wurden die Tage“.
→ Hier wird die Abänderung der Reihenfolge deutlich, wie auch das nach vorn gestellte Adjektiv „Länger“.

Durch die Verwendung von Adjektiven und metaphorischen Ausdrücken gelingt es ihm, lebhafte Bilder zu malen und komplexe Gefühle und Stimmungen zu vermitteln. Die poetische Natur seiner Sprache trägt dazu bei, die Leser tief in die Welt der Geschichte zu ziehen und eine emotionale Bindung zu den Charakteren aufzubauen.

Ein weiteres Merkmal von Roths Sprachstil ist die rhythmische Struktur seiner Sätze, die dem Text eine gewisse musikalische Qualität verleiht. Durch den geschickten Einsatz von Satzbauvariationen und Wortwiederholungen schafft er eine harmonische Balance zwischen Lyrik und Prosa. Diese Balance bereichert die Erzählung zusätzlich und verleiht ihr eine zeitlose Eleganz.

Hiob — Epoche

„Hiob“ ist eng mit der osteuropäischen Kultur der Stetlech verbunden, die im Zeitraum vom 19. ins 20. Jahrhundert aufblühte. Diese kleinen jüdischen Gemeinden, wie sie in der Geschichte von Hiob dargestellt werden, waren geprägt von einer engen Bindung an die Tradition, einer starken religiösen Identität und einem engen Zusammenhalt innerhalb der Gemeinschaft „Hiob“.

Die Stetlech entwickelten sich ab dem 12. Jahrhundert, als viele europäische Juden aus Mitteleuropa nach Osten vertrieben wurden und sich im Königreich Polen niederlassen durften. Dort entstanden kleine jüdische Ortsgemeinschaften, die oft von großer Armut geprägt waren, aber eine florierende jüdische Kultur hervorbrachten.

Nach der Vernichtung der osteuropäischen Juden wurden die Stetlech zu einem Symbol für die vielfältige jüdische Kultur vor der Katastrophe. Die meisten dieser Gemeinden wurden zerstört, und viele ihrer Bewohner wanderten vor oder nach der Nazi-Herrschaft nach Israel oder in die USA aus.

Geschichte aus der Bibel

Hiob, eine zentrale Figur im Buch Hiob des Alten Testaments, steht im Mittelpunkt einer himmlischen Wette zwischen Gott und Satan. Satan zweifelt an Hiobs aufrichtigem Glauben und behauptet, dass Hiob seinen Glauben verleugnen würde, wenn ihm alles genommen würde. Um dies zu testen, erlaubt Gott Satan, Hiob zu prüfen.

Infolgedessen verliert Hiob alles, was er besitzt, seine Kinder sterben und er wird schwer krank. Trotz dieser schweren Prüfungen bleibt Hiob jedoch standhaft in seinem Glauben an Gott. Die Geschichte von Hiob wirft tiefe Fragen über Leid, Glauben und göttliche Souveränität auf und bietet gleichzeitig eine inspirierende Darstellung von Standhaftigkeit und Glaubenstreue inmitten von Tragödien.

Hiob Zusammenfassung — häufigste Fragen

  • Wie lautet die Zusammenfassung von Hiob?
    Die Geschichte von Hiob aus dem Alten Testament handelt von einer Wette zwischen Gott und Satan. Satan bezweifelt, dass Hiob seinem Glauben treu bleiben würde, wenn ihm alles genommen würde. Also nimmt Gott Hiob seinen Besitz, lässt seine Kinder sterben und ihn selbst krank werden. Hiob verlor trotz allem niemals seinen Glauben.
      
  • Was ist die Hiob Zusammenfassung in der Bibel?
    Die biblische Geschichte von Hiob handelt von einer Wette zwischen Gott und Satan. Satan behauptet, Hiob würde seinen Glauben verlieren, wenn Gott ihm alles nähme. Daraufhin entzieht Gott Hiob seinen gesamten Besitz, lässt seine Kinder sterben und schlägt ihn selbst mit Krankheit.
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