Imperativ
Was der Imperativ ist und wie du ihn richtig bildest, erfährst du hier und in diesem Video!
Inhaltsübersicht
Was ist der Imperativ?
Der Imperativ ist die Befehlsform im Deutschen. Du verwendest ihn also, wenn du jemandem befiehlst, etwas zu tun. Du nimmst ihn zum Beispiel auch für Bitten, Anweisungen oder Verbote. Das Verb steht dabei immer am Satzanfang.
➡️ Beispiel: „Schrei nicht so!“
Du verwendest den Imperativ, wenn du jemanden direkt ansprichst. Deshalb gibt es den Imperativ nur in den folgenden Fällen:
- du (2. Person Singular) → „Gib mir bitte die Milch.“
- wir (1. Person Plural) → „Gehen wir doch noch in den Zoo!“
- ihr (2. Person Plural) → „Fahrt schon mal vor!“
- Sie (Höflichkeitsform) → „Setzen Sie sich bitte.“
Die 3. Person Singular (er, sie, es) ist dementsprechend beispielsweise nicht im Imperativ möglich.
Imperativ deutsch — Verwendung
Du kannst die Befehlsform für folgende Situationen verwenden:
- Anleitungen/Anweisungen → Gib die Butter in die Pfanne.
- Befehle → Mach deine Hausaufgaben!
- Bitten → Geht bitte nachher einkaufen.
- Ratschläge → Denk doch noch einmal darüber nach.
- Verbote → Treten Sie bitte nicht hinter die Absperrung.
- Warnungen/Ermahnungen → Pass auf, da kommt ein Auto!
Übrigens: Das Wort „bitte“ macht deine Aussage freundlicher und höflicher. Das ist besonders bei der Höflichkeitsform mit „Sie“ nützlich.
Die Satzzeichen signalisieren meist, wie ein Imperativ gemeint ist. Setzt du danach ein Ausrufezeichen (!), dann betonst du deine Aufforderung und verstärkst sie. Durch einen Punkt (.) formulierst du sie eher neutral.
Imperativ — Bildung im Singular
Um Imperativsätze mit „du“ zu bilden, nimmst du den Infinitiv des Verbs und streichst die Endung -en. Aus „setzen“ wird dann also beispielsweise „setz–“.
Beispiele:
- Setz dich hin.
- Bleib bitte hier!
- Schreib bitte mit.
In der gehobenen Sprache oder Schriftsprache kannst du noch die Endung
–e ergänzen. In der Umgangssprache oder gesprochenen Sprache wird sie meistens weggelassen.
- Gehe zu unserem üblichen Treffpunkt.
Imperativ — Bildung im Plural
Den Imperativ für „wir“ bildest du mit dem Verb im Infinitiv + wir.
- Überlegen wir gemeinsam, wie wir dieses Problem lösen können.
- Entscheiden wir zusammen, welches Restaurant wir besuchen möchten.
Die Befehlsform mit der Höflichkeitsform Sie funktioniert auf die gleich Weise: Verb im Infinitiv + Sie.
- Nehmen Sie bitte Platz und machen Sie es sich bequem.
- Überprüfen Sie bitte noch einmal alle Angaben.
Die Befehlsform mit „ihr“ wird dagegen genauso gebildet wie die normale Verbform. Wie in der Anmerkung „Ihr öffnet das Fenster“ lautet also auch das Verb im Imperativ: „Öffnet das Fenster, es ist warm hier drin.“
Weitere Beispiele:
- Lächelt und seid freundlich zu den anderen.
- Geht geradeaus und biegt dann links ab.
Imperativ — Ausnahmen
Bei unregelmäßigen Verben ist im Imperativ nicht nur die Endung anders, sondern das ganze Wort.
➡️Beispiel: sein → (du) sei; (wir) seien; (ihr) seid; (Sie) seien
Im Imperativ mit „du“ können sich dabei außerdem die Vokale des Verbs ändern. Das heißt, aus einem e wird hier ein i oder ie. Schau dir dazu folgende Beispiele an:
- geben → (du) gib; (wir) geben; (ihr) gebt; (Sie) geben
- helfen → (du) hilf; (wir) helfen; (ihr) helft; (Sie) helfen
- lesen → (du) lies; (wir) lesen; (ihr) lest; (Sie) lesen
- sehen → (du) sieh; (wir) sehen; (ihr) seht; (Sie) sehen
- essen → (du) iss; (wir) essen; (ihr) esst; (Sie) essen
Bei Verben, deren Wortstamm auf -d,-t, -n, oder -m enden, hängst du im Singular die Endung -e an:
- Lern-en → Lerne heute noch etwas.
- Wart-en → Warte auf mich!
- Werd-en → Werde mal nicht frech!
Wenn ein Verb auf -eln oder -ern endet, hängst du in der 2. Person Singular oft ein -e an das Ende und kannst das -e aus -eln bzw. -ern wegnehmen:
- Angeln → Angle einen Fisch!/Angele einen Fisch!/Angel einen Fisch!
Verben, die trennbar sind, schreibst du in der Befehlsform auseinander:
- Zieh dich an!
- Gib niemals auf!
Imperativ — Übungen
Teste dein neues Wissen mit diesen Übungen zum Imperativ! Bilde zu jedem Verb die korrekte Befehlsform für du, wir, ihr und Sie.
Beispiel
- Ins Haus gehen
Lösung: Geh(e) ins Haus! / Gehen wir ins Haus! / Geht ins Haus! / Gehen Sie ins Haus! - Nichts machen
Lösung: Mach(e) nichts! / Machen wir nichts! / Macht nichts! / Machen Sie nichts!
- Fleißig arbeiten
Lösung: Arbeite fleißig! / Arbeiten wir fleißig! / Arbeitet fleißig! / Arbeiten Sie fleißig!
- Das Buch lesen
Lösung: Lies das Buch! / Lesen wir das Buch! / Lest das Buch! / Lesen Sie das Buch!
- Still sein
Lösung: Sei still! / Seien wir still! / Seid still! / Seien Sie still!
Imperativ — häufigste Fragen
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Was ist der Imperativ? Der Imperativ ist im Deutschen die Befehlsform. Er wird verwendet, um Menschen zu etwas aufzufordern. Deshalb gibt es den Imperativ auch nur in der du-, wir-, ihr- und Sie-Form. Beispiel: „Zieh die Schuhe aus!“. -
Wie wird der Imperativ im Singular gebildet? Die zweite Person Singular (du) wird im Imperativ mit dem Präsensstamm des Verbs gebildet. Dafür wird vom Infinitiv (Grundform) des Verbs die Endung -en gestrichen. Manchmal folgt auf diesen Verbstamm dann noch die Endung -e. Beispiel: „Schließ(e) die Tür, wenn du gehst!“ -
Was ist ein Beispiel für den Imperativ? Im Imperativ steht das Verb in der Regel am Anfang des Satzes. Beispiele dafür sind „Komm her!“ oder „Setzen Sie sich hin“.
Konjunktiv I und II
Neben der Befehlsform Imperativ gibt es noch die Wirklichkeitsform und die Möglichkeitsform. Du bezeichnest sie als Konjunktiv I und II. Hier erfährst du alles Wichtige über diese Formen!