Attribute
Welche Arten von Attributen es gibt und wie du sie erkennst, erfährst du hier und im Video!
Inhaltsübersicht
Was sind Attribute?
Ein Attribut beschreibt ein Merkmal einer Person oder Sache genauer. Du kannst damit zum Beispiel sagen, wie etwas aussieht, wem etwas gehört oder wo etwas ist:
- Die blonde Frau wartet an der Ampel.
- Er repariert das Fahrrad seines Bruders.
- Wir suchen den Schatz hinter dem alten Baum.
Attribute können sich aus einem („blonde“) oder mehreren Wörtern („hinter dem alten Baum“) zusammensetzen. Außerdem können sie nicht alleine stehen. Ein Attribut ist nämlich immer ein Teil von einem Satzglied, wie ein Subjekt, Objekt oder ähnliches.
Wie erkennst du Attribute?
Es gibt drei Möglichkeiten, wie du Attribute erkennen kannst:
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Fragewörter
Um das Attribut in einem Satz herauszufinden, fragst du danach mit „Was für…?” oder „Welche/r/s…?”.
➡️ Die blonde Frau wartet an der Ampel. → Welche Frau? — die blonde
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Weglassprobe
Attribute kannst du weglassen und der Satz bleibt trotzdem sinnvoll und grammatikalisch richtig.
➡️ Der (neue) Lehrer erklärt die Aufgabe.
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Umstellprobe
Wenn du ein Attribut in einem Satz verschiebst, ergibt der Satz dadurch keinen Sinn mehr.
➡️ Sie liest ein spannendes Buch auf dem Sofa. → Umgestellt: Spannendes liest sie ein Buch auf dem Sofa. ✗
Arten von Attributen
Attribute können ganz unterschiedlich aussehen. Du unterscheidest insgesamt 7 Arten von Attributen:
Attribute können dabei entweder vor oder nach dem Bezugswort (Nomen) stehen, das sie beschreiben. Das Adjektivattribut ist das einzige, das vor seinem Nomen steht. Alle anderen sind dem Nomen nachgestellt.
Adjektivattribut
Ein Adjektivattribut ist ein Adjektiv, das ein Nomen genauer beschreibt. Es steht immer vor dem Nomen.
➡️ Beispiel
Ein flinker Hund rennt durch den Park.
→ Was für ein Hund? Ein flinker. Das Adjektiv „flinker“ ist hier das Attribut.
Genitivattribut
Ein Genitivattribut zeigt, wem etwas gehört oder wovon die Rede ist. Es steht immer direkt hinter dem Nomen, das es beschreibt.
Tipp: Du erkennst Genitivattribute nicht nur mit der Frage „Was für ein…?”, sondern auch mit der Frage „Wessen…?”
➡️ Beispiel
Der Klang der Geige erfüllte den Raum.
→ Wessen Klang? Der Geige. „Der Geige“ ist das Genitivattribut und beschreibt „Klang“ genauer.
Präpositionales Attribut
Ein präpositionales Attribut beginnt mit einer Präposition wie „mit”, „über” oder „von”. Auch wenn das präpositionale Attribut aus mehreren Wörtern besteht, kommt es immer nach dem Bezugswort.
➡️ Beispiel
Die Entscheidung über das Projekt war längst gefallen.
→ Welche Entscheidung? Die über das Projekt. „Über das Projekt“ ist das präpositionale Attribut.
Adverbien als Attribut
Ein adverbiales Attribut gibt dir zusätzliche Informationen darüber wo, wann oder wie etwas passiert. Es besteht aus einem Adverb oder einer adverbialen Bestimmung. Dabei steht das adverbiale Attribut direkt nach dem Nomen, das es beschreibt.
➡️ Beispiel
Die Diskussion gestern war heftig.
→ Welche Diskussion? Die gestern → Das Adverb „gestern“ ist hier ein adverbiales Attribut zum Nomen „Diskussion“.
Relativsätze als Attribut
Auch ganze Sätze können Attribute sein und ein Nomen näher beschreiben. Dazu gehören zum Beispiel Relativsätze — auch Attributsätze
genannt. Einen Relativsatz
erkennst du daran, dass er mit Wörtern wie „der”, die”, das” oder „welcher“, „welche“, „welches” anfängt.
➡️ Beispiel
Die Frau, die im Café sitzt, liest ein Buch.
→ Welche Frau? Die im Café sitzt. Der Relativsatz „die im Café sitzt” beschreibt „die Frau“ näher. Das macht ihn zu einem Attributsatz.
Erweiterter Infinitiv als Attribut
Auch ein erweiterter Infinitiv ist ein Attribut in Satzform. Solche Infinitivsätze erkennst du an dem „zu“ + Verb und wird immer durch ein Komma vom restlichen Satz abgetrennt. Der Infinitivsatz steht nach dem Nomen, das er beschreibt.
➡️ Beispiel
Der Plan, morgen früh loszufahren, steht fest.
→ Was für ein Plan? Der, morgen früh loszufahren. Der ganze Infinitivsatz ist das Attribut zum Nomen „Plan“.
Appositionen
Das letzte Attribut in Satzform ist die Apposition. Das ist ein Einschub, der direkt hinter dem Nomen kommt, auf das es sich bezieht. Eine Apposition hat immer denselben Fall wie dieses Nomen.
➡️ Beispiele
Lena, meine beste Freundin, kommt heute zu Besuch.
→ Welche Lena? Meine beste Freundin. Das ist die Apposition zum Nomen „Lena“.
Wichtig: Anders als bei Relativ- oder Infinitivsätzen enthält eine Apposition kein Verb.
Oft werden Attribute und Adverbien verwechselt. Sie haben aber ganz unterschiedliche Funktionen. Attribute beziehen sich immer auf ein Nomen. Adverbien beschreiben hingegen Verben, Adjektive oder andere Adverbien.
Um sie auseinanderzuhalten kannst du dich fragen: Beschreibt der Ausdruck ein Nomen oder das, was passiert?
➡️ Beispiel:
- Attribut: Die Reise im Sommer war wunderschön. → beschreibt „Reise“ (das Nomen)
- Adverb: Wir fahren im Sommer nach Italien. → beschreibt „fahren“ (das Verb)
Adverbiale Bestimmung
Jetzt weißt du, wie du Attribute erkennst und richtig verwendest. Aber kannst du sie auch sicher von einer adverbialen Bestimmung unterscheiden? Was dahinter steckt, erfährst du hier.