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Du fragst dich, wie Komposita im Deutschen gebildet werden und welche Regeln dabei gelten? Hier erklären wir dir, was du wissen solltest.

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Inhaltsübersicht

Was sind Komposita?

Komposita sind zusammengesetzte Wörter, die aus zwei oder mehr Einzelwörtern bestehen. Sie begegnen dir vor allem im Deutschen oder bei verbundenen Anglizismen.

Übrigens: Die Einzahl von Komposita nennst du „Kompositum“. Komposita setzen sich aus zwei Hauptbestandteilen zusammen: dem Grundwort (auch Nukleus) und dem Bestimmungswort (auch Determinans). Das Grundwort trägt die Hauptbedeutung, während das Bestimmungswort diese Bedeutung genauer beschreibt.

Wichtig: Das Grundwort steht immer an letzter Stelle.Schau dir das Beispiel „Apfelbaum“ an: „Baum“ ist hier das Grundwort, und „Apfel“ ist das Bestimmungswort. Genauso ist es bei „Schulbuch“: „Buch“ ist das Grundwort, und „Schul“ das Bestimmungswort.

Beispiele für Komposita

Damit du dir einen umfassenden Überblick verschaffen kannst, findest du hier eine Liste mit 20 Beispielen:

Kompositum   Bestimmungswort Grundwort
Haustür  Haus Tür
Zahnarzt  Zahn Arzt
Schulweg Schule Weg
Bücherschrank Bücher Schrank
Apfelbaum  Apfel Baum
Briefkasten  Brief Kasten
Spielplatz  Spiel Platz
Taschenlampe  Tasche Lampe
Zahnpasta  Zahn Pasta
Schreibtisch  Schreib Tisch
Sommerkleid  Sommer Kleid
Flugzeug  Flug Zeug
Feuerwehr  Feuer Wehr
Homeoffice  Home Office
Social-Media-Kanal  Social-Media Kanal
Impfnachweis Impf Nachweis
Onlinekurs  Online Kurs
Klimaaktivist Klima Aktivist
Elektroauto  Elektro Auto
Smartphone  Smart Phone

Bildung von Komposita

Bei der Bildung von Komposita gibt es im Deutschen zwei Regeln, die du beachten musst:

Fugenlaute

Vielleicht hast du schon bemerkt, dass zwischen den Bestandteilen eines Kompositums manchmal zusätzliche Laute stehen. Diese nennt man Fugenlaute. Sie können in Form von „s“, „e“, „n“, „er“ oder „es“ auftreten. Fugenlaute helfen dir, die einzelnen Wörter miteinander zu verbinden und den Klang beim Aussprechen zu verbessern.

Ein Beispiel ist das Wort „Arbeitsplatz“, wo das „s“ der Fugenlaut ist. Weitere Beispiele sind „Tagesform“ und „Hundekuchen“.

Streichen von Buchstaben 

Bei der Bildung von Komposita kann es auch vorkommen, dass Buchstaben weggelassen werden. Dies macht das Wort flüssiger und leichter auszusprechen.

Ein typisches Beispiel ist „Schwimmbrille“, bei dem das „en“ von „schwimmen“ gestrichen wird. Auch beim Wort „Schreibtisch“ wird das „en“ am Ende von „schreiben“ entfernt.

Schreibung von Komposita

Die Schreibung von Komposita kann manchmal eine Herausforderung sein. Darauf solltest du achten:

  1. Zusammenschreibung ohne Bindestrich: Die meisten Komposita schreibst du im Deutschen ohne Bindestrich zusammen. Zum Beispiel: „Haustür“, „Zahnarzt“ oder „Schulweg“.    
     
  2. Verwendung von Bindestrichen: Wenn ein Kompositum besonders lang oder schwer lesbar ist, nutzt du einen Bindestrich. Beispiele dafür sind „Büro-Arbeitsplatz“ oder „Pro-Contra-Liste“. Auch bei Wortkombinationen, die Eigennamen oder Abkürzungen enthalten, setzt du einen Bindestrich, „wie beispielsweise bei „Müller-Lüdenscheid“ oder „CD-Player“.    
     
  3. Groß- und Kleinschreibung: Das Grundwort eines Kompositums bestimmt, ob du das gesamte Wort groß- oder kleinschreibst. Bei Nomen schreibst du alles groß, wie zum Beispiel bei „Apfelbaum“. Handelt es sich um Adjektive oder Verben, schreibst du es klein, wie bei „schwarzfahren“ oder „hellblau“.
         
  4. Verbesserung des Verständnisses: Manchmal hilft ein Bindestrich, Missverständnisse zu vermeiden. Zum Beispiel bei dem Wort „Druckerzeugnis“. Denn „Druck-Erzeugnis“ bezieht auf ein Erzeugnis, das durch Druck hergestellt wird. Hingegen bedeutet „Drucker-Zeugnis“ das Zeugnis eines Druckers, also einer Person oder eines Geräts, das druckt. Der Bindestrich sorgt hier dafür, dass du sofort erkennst, worauf sich das Wort bezieht.

Arten von Komposita

Komposita lassen sich in verschiedene Arten unterteilen, je nachdem, welche Merkmale sie aufweisen. Hier sind die wichtigsten Arten von Komposita, die du kennen solltest:

Komposita nach Wortart

Komposita können aus verschiedenen Wortarten gebildet werden. Die dadurch entstehenden Wörter sind häufig Nomen und Adjektive. Hier findest du eine Übersicht aller Kombinationen:

Art des Kompositums (Wortart des Grundwort) Wortart des Bestimmungsworts Beispiel
Nomenkompositum Nomen Haustür
  Adjektiv Großstadt
  Adverb Überfluss
  Präposition Durchsicht
  Verb Schwimmbad
Adjektiv-
kompositum
Nomen steinhart
  Adjektiv hellblau
  Adverb überempfindlich
  Präposition vorschnell
  Verb schlagfertig
Adverb-
kompositum
Nomen zeitweise
  Präposition herauf
Verb-
kompositum
Nomen staubsaugen
  Adjektiv freisprechen
  Adverb zurückgeben
  Präposition umfahren
  Verb kennenlernen

Komposita nach Bedeutung

Je nach ihrer Bedeutung können Komposita unterschiedliche Beziehungen zwischen ihren Bestandteilen ausdrücken:

  1. Determinativkomposita: Hier bestimmt das Bestimmungswort die Bedeutung des Grundworts genauer, wie in „Schreibtisch“ (ein Tisch zum Schreiben).
     
  2. Kopulativkomposita: Beide Teile sind gleichwertig und kombinieren ihre Bedeutungen, wie in „Strumpfhose“ (Strumpf + Hose).
     
  3. Endozentrische Komposita: Das Kompositum bezeichnet etwas, das unter die Kategorie des Grundworts fällt. Zum Beispiel: „Zahnbürste“ (eine Bürste für Zähne).
     
  4. Exozentrische Komposita: Das Kompositum bezeichnet etwas, das nicht direkt unter die Kategorie des Grundworts fällt. Es geht eher um die übertragene Bedeutung. Zum Beispiel: „Dummkopf“ (eine Person, aber keine Art von Kopf)

Komposita nach Anzahl der Bestandteile

Komposita können unterschiedlich viele Bestandteile haben:

  • Zweiteilige Komposita: Diese bestehen aus zwei Teilen, wie „Schulweg“ (Schule + Weg).
     
  • Mehrteilige Komposita: Diese bestehen aus mehr als zwei Teilen, wie „Kraftfahrzeugversicherung“ (Kraft + Fahrzeug + Versicherung).

Funktionen von Komposita

Komposita erfüllen im Deutschen mehrere wichtige Funktionen. Sie helfen dir dabei, Informationen präziser und kompakter auszudrücken, als es mit einzelnen Wörtern möglich wäre. Hier sind die Hauptfunktionen von Komposita:

  1. Präzisierung der Bedeutung: Komposita ermöglichen es dir, sehr genau auszudrücken, worum es geht. Zum Beispiel beschreibt das Wort „Haustür“ nicht einfach irgendeine Tür, sondern genau die Tür eines Hauses.
     
  2. Verkürzung von Ausdrücken: Durch die Zusammensetzung von Wörtern kannst du lange Umschreibungen vermeiden. Anstatt „eine Lampe, die in einer Tasche getragen wird“, sagst du einfach, „Taschenlampe“.
     
  3. Kategorisierung: Komposita helfen dir, Dinge in Kategorien einzuordnen. Zum Beispiel gehört „Kinderbuch“ zur Kategorie „Bücher“, speziell für Kinder. So kannst du schneller und klarer kommunizieren. 
     
  4. Kombination von Ideen: Mit Komposita kannst du verschiedene Konzepte kombinieren und neue Bedeutungen schaffen. Ein „Windrad“ ist nicht einfach ein Rad oder Wind, sondern ein spezielles Rad, das durch Wind angetrieben wird.

Genus und Deklination von Komposita

Bei der Bildung des Genus und der Deklination gibt es klare Regeln, die du beachten solltest.

Genus von Komposita

Das Genus, also das grammatikalische Geschlecht eines Kompositums, richtet sich in der Regel nach dem Grundwort. Zum Beispiel:

  • schreiben“ + „der Tisch“ → DerSchreibtisch
     
  • die Sonne“ + „die Brille“ → DieSonnenbrille
     
  • der Fußball“ + „das Trikot“ → DasFußballtrikot

Deklination von Komposita

Die Deklination bedeutet, dass sich ein Wort verändert, je nachdem in welchem Fall (Kasus) und in welcher Anzahl (Singular oder Plural) es steht.  Die Deklination von Komposita erfolgt ebenfalls nach den Regeln des Grundwortes.

Hier ist eine Übersicht zur Deklination am Beispiel des Kompositums „Haustür“

Kasus Singular Plural
Nominativ (wer?) die Haustür die Haustüren
Genitiv (wessen?) der Haustür der Haustüren
Dativ (wem?) der Haustür den Haustüren
Akkusativ (wen?) die Haustür die Haustüren

Komposita — häufigste Fragen

  • Was sind Komposita?
    Komposita sind zusammengesetzte Wörter, die aus mindestens zwei Bestandteilen bestehen. Ein oder mehreren Bestimmungswörtern (auch Erstglied/er oder Determinans) und einem Grundwort (Zweitglied oder Determinatum). 
     
  • Was sind Beispiele für endozentrische Komposita?
    Endozentrische Komposita sind beispielsweise „Kaffeemaschine“, „Bürostuhl“ und „Schulbuch“. Die Bedeutung der Komposita hängt immer vom letzten Wortglied, dem Grundwort, ab. Das „Schulbuch“ ist somit eine Art von Buch und keine Art von Schule.
      
  • Was sind Grundwort und Bestimmungswort?
    Grund- und Bestimmungswörter sind die zwei Bestandteile von zusammengesetzten Wörtern. Das Grundwort zeigt die Bedeutung und steht am Ende des Wortes, wie z. B. „Spiel“. Während die Bestimmungswörter genauer beschreiben, um was für eine Art von Spiel es sich handelt. Also beispielsweise „das Vintage-Videospiel“ und nicht „Spielvideo-Vintage“.
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Kasus

Nun weißt du alles zum Thema Komposita. Möchtest du dein Wissen zu den vier Fällen des Kasus nochmal auffrischen? Dann schau hier vorbei!

Zum Video: Kasus (4 Fälle)
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