Komma bei „weder noch“
Muss bei „weder noch“ ein Komma hin oder nicht? Die Antwort dazu verraten wir dir in diesem Beitrag und in unserem Video.
Inhaltsübersicht
Setzt du ein Komma bei „weder noch“?
Grundsätzlich gilt: Es kommt kein Komma zwischen „weder noch“. Denn es handelt sich bei dem Begriff um ein Bindeglied für Aufzählungen oder zum Verbinden von Sätzen. Ein Komma wird erst durch die Satzstellung nötig, wenn zwischen „weder noch“ Nebensätze oder andere Satzteile eingeschoben werden.
| Normalfall | Ausnahme |
|
Kein Komma bei „weder noch“: Aufzählung Verbundene Hauptsätze |
Komma bei „weder noch“: Einschübe Infinitivgruppe Nebensätze |
Regelfall: Kein Komma bei „weder noch“
„Weder noch“ verbindet gleichrangige Begriffe oder ganze Sätze miteinander. Denn es gehört wie „und“ zu den sogenannten Bindewörtern (Konjunktionen). Genau wie bei „und“ brauchst du daher kein Komma, wenn du damit mehrere Dinge aufzählst.
➡️ Beispiel:
Ich bevorzuge weder klassische Musik noch elektronische Musik.
Selbst wenn du weitere Elemente mit „noch“ aufzählst, bleibt die Regel bestehen.
➡️ Beispiel:
Ich bevorzuge weder klassische Musik noch elektronische Musik noch Country Musik noch Heavy Metal.
Wenn du mit „weder noch“ zwei Hauptsätze verbindest, brauchst du ebenfalls kein Komma. Da solche Sätze aber sehr lang werden können, kannst du hier ein Komma setzen, um es übersichtlicher zu machen.
➡️ Beispiel: Er hätte sich weder für ein Studium im Ausland entschieden[,] noch wäre er in seinem Heimatort geblieben.
→ statt: Er hätte sich nicht für ein Studium im Ausland entschieden. Er wäre auch nicht in seinem Heimatort geblieben.
Ausnahmefälle: Komma setzen bei „weder noch“
Es gibt drei Ausnahmefälle, in denen du bei „weder noch“ ein Komma setzen musst:
- Nebensätze
- Infinitivgruppen
- Einschübe
Bei diesen Ausnahmen fügst du zusätzliche Informationen in den Hauptsatz ein. Damit wird der Hauptsatz unterbrochen. Somit hängt die Kommasetzung nicht von dem Bindeglied „weder noch“ ab, sondern von dem Aufbau des Satzes.
Einschübe
Bei „weder noch“ musst du ein Komma setzen, wenn der Hauptsatz durch einen Einschub unterbrochen wird.
➡️ Beispiel:
Ich mag weder Schokolade, besonders die dunkle, noch Eis.
Der Hauptsatz „Ich mag weder Schokolade noch Eis.“ wird hier durch eine zusätzliche Information unterbrochen — und die musst du mit Kommas abgrenzen. Solche Einschübe beziehen sich dabei auf ein zuvor genanntes Bezugswort. In unserem Fall beschreibt der Einschub „besonders die dunkle“ das Bezugswort „Schokolade“ genauer.
Tipp: Suche in dem Satz nach dem Bezugswort, um die richtige Position der Kommas herauszufinden. Denn in der Regel gilt: Das erste Komma steht nach dem Bezugswort und das zweite Komma direkt vor „noch“.
Infinitivgruppen
Ähnlich wie bei Einschüben können auch Infinitivgruppen einen „weder noch“-Hauptsatz unterbrechen. Daher musst du Kommas setzen. Eine Infinitivgruppe erkennst du an der Kombination aus einem „zu“ und dem Infinitiv eines Verbs.
➡️ Beispiel:
Ich habe weder Lust, heute etwas zu unternehmen, noch die Energie dazu.
In diesem Beispiel ist die Infinitivgruppen „heute etwas zu unternehmen“ eingeschoben. Durch die Kommas wird sie vom Hauptsatz „Ich habe weder Lust noch die Energie dazu.“ abgegrenzt.
Auch hier gibt es wieder ein Bezugswort, auf das sich die Infinitivgruppe bezieht. In dem Fall ist es „Lust“. Das erste Komma kommt daher nach dem Bezugswort und das zweite vor dem „noch“.
Nebensätze
Wenn ein oder mehrere Nebensätze in einen Hauptsatz mit „weder noch“ eingeschoben werden, setzt du ein Komma.
➡️ Beispiel:
Er wusste weder, dass er zu spät kam, noch, dass die Veranstaltung schon begonnen hatte.
Hier unterbrechen die beiden Nebensätze „dass er zu spät kam“ und „dass die Veranstaltung schon begonnen hatte“ den Hauptsatz. Die Kommas machen deutlich, wo jeder Nebensatz beginnt und endet.
Gut zu wissen: Nebensätze erkennst du daran, dass sie mit Konjunktionen wie „weil“, „dass“ und „obwohl“ oder Pronomen wie „die“, „der“ oder „welches“ eingeleitet werden. Außerdem steht in Nebensätzen das Verb an letzter Stelle.
Wenn ein Einschub oder die Ergänzung vor oder nach dem gesamten „weder noch“-Hauptsatz steht, setzt du kein Komma zwischen „weder noch“.
➡️ Beispiele:
- Dass ihre Mama weder ihre Nachrichten noch ihre Anrufe beantwortete, machte sie sauer.
- Ich konnte den ganzen Tag nichts unternehmen, weder Freunde treffen noch ein Buch lesen.
Komma bei „weder noch“ — häufigste Fragen
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Setzt man ein Komma bei „weder noch“? Im Normalfall wird kein Komma bei „weder noch“ gesetzt, da es meist als Aufzählung genutzt wird. Wenn „weder noch“ zwei Hauptsätze verbindet, kann ein Komma gesetzt werden — muss aber nicht. Ein Komma muss hingegen gesetzt werden, wenn das „weder noch“ durch einen Einschub, eine Infinitivgruppe oder einen Nebensatz unterbrochen wird. -
Kommt ein Komma vor „noch“? Für alle drei Ausnahmefälle gilt, dass du nur dann ein Komma vor „noch“ schreibst, wenn die ergänzenden Informationen mitten im Hauptsatz stehen. Steht die zusätzliche Information am Satzanfang oder Satzende, setzt du kein Komma vor „noch“.
Komma bei „sowohl — als auch“
Auch bei anderen Bindegliedern gibt es bestimmte Regeln und Ausnahmen für die Kommasetzung. Wie es bei „sowohl — als auch“ richtig ist, erklären wir dir in diesem Video.
