Infinitivgruppen
Was sind Infinitivgruppen? Mach dich bereit(,) etwas über dieses Thema zu lernen! Was du bei der Kommasetzung nach einem Infinitiv mit „zu“ beachten solltest, erklären wir dir hier und im Video!
Inhaltsübersicht
Was ist eine Infinitivgruppe?
Ein Infinitiv ist die Grundform eines Verbs. Infinitivgruppen sind Wortgruppen, in denen ein Infinitiv mit „zu“ steckt. Sie stellen eine Ergänzung zum übergeordneten Verb dar. Hier siehst du Beispiele für Infinitivgruppen:
- Ich beschließe(,) Kuchen zu essen.
- Er lief davon, ohne sich umzudrehen.
- Es ist schön(,) mal nichts erledigen zu müssen.
- Sie liebt es, die Vögel zwitschern zu hören.
Aber wann brauchst du ein Komma bei Infinitiven mit „zu“? Eine Infinitivgruppe wird mit Kommas vom restlichen Satz getrennt, wenn sie von einem Substantiv (Nomen) oder einem Verweiswort (z. B. es, damit) abhängen und dieses konkreter beschreiben. Außerdem brauchst du Kommata bei einer Infinitivgruppe, wenn sie mit als, außer, statt, um oder ohne eingeleitet wird.
Infinitivgruppe – Komma vor „zu“ + Infinitiv
Infinitivgruppen sind also Wortkombinationen, die aus dem Wörtchen „zu“ und einem Infinitiv (Verb in der Grundform) bestehen. Kommt ein „zu-Infinitiv“ in einem Satz vor, muss in manchen Fällen ein Komma gesetzt werden.
1. Steht vor dem Infinitivsatz eine unterordnende Konjunktion (Subjunktion) wie als, außer, statt, um oder ohne, wird der Infinitivsatz mit Komma abgetrennt.
- Ich gehe lieber in die Stadt, (an)statt hier zu warten.
- Er ist einfach gegangen, ohne sich zu verabschieden.
- Um einkaufen zu gehen, schreiben viele Leute eine Einkaufsliste.
- Sie geht lieber ins Restaurant, als selber zu kochen.
2. Ein Infinitivsatz mit „zu“ erhält ein Komma, wenn die Infinitivgruppe sich auf ein Substantiv (Nomen ) bezieht.
- Ein Praktikum ist eine tolle Möglichkeit, in einen Beruf zu schnuppern.
- Es war der Plan, sich hier zu treffen.
- Sein großer Traum, im Lotto zu gewinnen, ging in Erfüllung.
- Ich hatte nie die Gelegenheit, ihm das zu sagen.
3. Wenn im Hauptsatz ein Verweiswort (es, das, daran, darauf, damit, dazu) steht, das auf die Infinitivgruppe hinweist, wird sie mit Komma abgetrennt.
- Heidi liebt es, in den Bergen zu sein.
- Denk daran, dich in die Liste einzutragen!
- Er forderte sie dazu auf, mit ihm zu tanzen.
- Einmal nach Australien zu reisen, das wäre mein Ziel.
Infinitivgruppen – Optionales Komma bei „zu“ + Infinitiv
Du brauchst aber nicht unbedingt nach jedem „zu-Infinitiv“ ein Komma. In manchen Fällen kannst du dir aussuchen, ob du eines setzt oder nicht.
4. Hängt die Infinitivgruppe von einem Verb ab und hat kein anderes Bezugswort im Satz, ist das Komma keine Pflicht.
- Ich habe vergessen(,) mich einzutragen.
- Ich versuche(,) rechtzeitig zu kommen.
- Sie entschließt sich(,) einen Kuchen zu backen.
- Aber: Sie entschließt sich dazu, einen Kuchen zu backen.
5. Besteht die Infinitivgruppe nur aus Infinitiv + zu, kann das Komma weggelassen werden (wenn sich der Infinitivsatz auf ein Nomen oder Verweiswort bezieht).
- Ich habe Angst(,) zu stürzen.
- Er hat nicht daran gedacht(,) zu klingeln.
- Ihre Aufgabe war es(,) zu beobachten.
Achtung: Wird der Infinitivsatz von einer Subjunktion eingeleitet, solltest du das Komma trotzdem setzen:
Ich ging nach Hause, ohne zu warten.
Infinitivgruppen bestehen mindestens aus „zu“ + Infinitiv. Sie können aber auch aus mehreren Wörtern bestehen. Das nennst du dann einen erweiterten Infinitiv.
- Einfacher zu-Infinitiv: Ich beschließe zu gehen.
- Erweiterter Infinitiv: Ich beschließe, jetzt sofort nach Hause zu gehen.
Nach einem erweiterten Infinitiv ist ein Komma sinnvoll, um den Satz verständlicher zu machen.
Kommaregeln
Nicht nur Infinitivgruppen werden durch Kommas abgetrennt. Es gibt noch andere Fälle, in denen du die Kommaregeln auf jeden Fall beachten solltest. Welche das sind, erfährst du hier !