Komma vor „um“

Komma vor „um“ — ja oder nein?

In der Regel kommt vor „um“ ein Komma. Es ist nötig, wenn „um“ als Bindewort einen Haupt- und einen Nebensatz miteinander verknüpft.

Du setzt nur dann kein Komma vor „um“, wenn es als Präposition oder Adverb im Satz steht.

Übrigens: Kommt vor „um“ ein Komma, dann steht es im Satz in einer Infinitivgruppe. Nach „um“ folgt dann das Wort „zu“ und ein Verb in seiner Grundform.

Komma vor „um“ 

Du setzt immer ein Komma vor „um“, wenn es einen Nebensatz einleitet. Das erkennst du daran, dass im Satz ein „zu“ und ein Verb in seiner Grundform vorkommen. Du nennst das eine Infinitivgruppe.

• Maria ist im Park, um zu entspannen.

Das Verb steht immer am Ende des Nebensatzes. Bei trennbaren Verben steht das „zu“ zwischen der Vorsilbe und dem Verb (ansehen → anzusehen, aufstehen → aufzustehen).

• Wir fahren ins Kino, um einen Film zu gucken.
• Wir fahren ins Kino, um uns einen Film anzusehen.

Dabei muss das „zu“ nicht unbedingt direkt nach dem „um“ stehen. Außerdem kann der Nebensatz auch vor dem Hauptsatz stehen. Der Satz beginnt dann mit „um“. Auch in diesem Fall setzt du ein Komma, allerdings erst nach der Infinitivgruppe.

• Um schneller zu sein, fährt er mit dem Fahrrad zur Schule.

Tipp: Du erkennst eine Infinitivgruppe mit den folgenden Fragen: „Wozu?“, „Warum?“ und „Mit welchem Zweck?“.

• Sie geht in die Stadt, um etwas zu kaufen. → Warum geht sie in die Stadt? → Um etwas zu kaufen.

Kein Komma vor „um“

Du setzt kein Komma vor „um“, wenn es als eine der folgenden zwei Wortarten vorkommt:

• Präposition (Verhältniswort)
• Adverb (Umstandswort)

„um“ als Präposition

Eine Präposition zeigt das Verhältnis zwischen mindestens zwei Dingen. Vor der Präposition „um“ steht nie ein Komma. Du kannst „um“ dabei als temporale (zeitliche) und lokale (örtliche) Präposition nutzen.

Mit der temporalen Präposition „um“ machst du eine Zeitangabe:

• Wir treffen uns um 17 Uhr.

Die lokale Präposition „um“ verwendest du dagegen, um eine Ortsangabe zu machen oder einen Ort näher zu beschreiben:

• Zum Aufwärmen laufen die Fußballer einige Runden um das Fußballfeld.

„um“ als Adverb

Ein Adverb beschreibt ein anderes Wort im Satz näher. Vor das Adverb „um“ setzt du ebenfalls nie ein Komma.

Tipp: Das Adverb „um“ bedeutet so viel wie „etwa“ oder „ungefähr“. Du erkennst es also daran, dass du es durch diese Wörter ersetzen kannst.

• Für den Urlaub habe ich um die 500 Euro gespart.
• Für den Urlaub habe ich ungefähr 500 Euro gespart.

Komma vor „um“ — häufigste Fragen

• Wann kommt ein Komma vor „um zu“?
  Vor „um zu“ steht immer ein Komma, es handelt sich dabei um eine Infinitivgruppe mit „um“. Beispiel: Er ist im Park, um zu lesen.“ Auch wenn „um“ und „zu“ nicht direkt hintereinanderstehen, kommt ein Komma vor „um“. Beispiel: Sie ist im Park, um ein Buch zu lesen.
   
• Steht vor „um“ ein Komma?
  Vor „um“ steht immer ein Komma, wenn damit ein Nebensatz eingeleitet wird. Es kommt dann in Verbindung mit einem Verb in seiner Grundform und dem Wort „zu“ vor. „Zu“ kann dabei direkt nach „um“ oder weiter hinten im Satz stehen. Beispiel: „Er ist im Park, um (ein Buch) zu lesen.„
   
• Wann kommt ein Komma vor „um“?
  Vor „um“ steht immer ein Komma, wenn es als Bindewort einen Haupt- und Nebensatz verknüpft. „Um“ steht dann am Anfang des Nebensatzes. Beispiel: „Sie muss jetzt los, um pünktlich zu sein.“
   
• Kommt vor „um“ ein Komma?
  Es wird immer ein Komma vor „um“ gesetzt, wenn es am Anfang eines Nebensatzes steht. Es folgt dann meist das Wort „zu“ und ein Verb im Infinitiv. Beispiel: „Er geht in den Park, um zu lesen.“ Nur in diesem Kontext steht ein Komma vor „um“.

Komma vor „sondern“

Wann ein Komma vor „um“ kommt, weißt du jetzt. Aber wie sieht es bei der Kommasetzung beim Wort „sondern“ aus? Das erfährst du in diesem Video!