Komma vor „ob“
Du fragst dich: „Kommt vor ‚ob‘ ein Komma?“ Wann du ein Komma vor „ob“ setzt, erfährst du in diesem Beitrag und in unserem Video!
Inhaltsübersicht
Kommt vor „ob“ ein Komma?
Du setzt ein Komma vor „ob“, wenn du einen Hauptsatz und Nebensatz miteinander verbindest. Auch in Aufzählungen kommt vor ,ob‘ immer ein Komma.
Kein Komma vor „ob“ setzt du, wenn du „ob“ für irreale Vergleichssätze mit „als ob“ oder zur Bestätigung einer Aussage mit „und ob“ nutzt. Bei Präpositionen für Ortsangaben musst du auch kein Komma vor „ob“ setzen.
Es gibt aber auch einen Sonderfall: Du kannst freiwillig ein Komma vor „ob“ setzen, wenn „ob“ in mehrteiligen Fügungen vorkommt.
Kategorie |
Beispiel |
✓ „ob“ nach dem Hauptsatz |
Conny fragt, ob du Lust hättest, mit ihr einkaufen zu gehen. |
✓ „ob“ in Aufzählungen |
Es ist mir egal, was wir essen: ob Fisch, ob Fleisch, ob Pizza, ob Nudeln. |
✗ „als ob“ im irrealen Vergleichssatz |
Warum tust du so, als ob dich das nichts angehen würde? |
✗ „und ob“ als Bestätigung |
Magst du mich überhaupt? — Und ob ich dich mag! |
✗ Ortsangaben |
Rothenburg ob der Tauber |
✗/✓ Mehrteilige Fügungen mit „ob“ |
Je nachdem [ , ] ob, … |
„ob“ als Verbindung von Haupt- und Nebensatz
Wenn du „ob“ als Verbindung von Haupt- und Nebensatz verwendest, musst du immer ein Komma setzen. Bei dem Wort „ob“ handelt es sich hier um eine unterordnende Konjunktion (Bindewort). Das kann zum Beispiel so aussehen:
- Ich würde gerne wissen, ob es dir auch passt.
Nebensätze erkennst du immer an der gebeugten Verbform am Ende des Satzes. Sie sind auf einen Hauptsatz angewiesen und können nie alleine stehen. Da der Nebensatz aber auch vor dem Hauptsatz stehen kann, muss das Komma nicht immer direkt vor „ob“ stehen. Zum Beispiel:
- Ob das die Lösung richtig ist, kann ich dir nicht genau sagen.
Wenn in einem Satz beide Nebensätze das Wort „ob“ enthalten und durch „und“ oder „oder“ verbunden sind, setzt du nur vor dem ersten „ob“ ein Komma. Das sieht zum Beispiel so aus:
Mein Mann wollte wissen, ob ich schon einkaufen war und ob ich ihm seine Zahnpasta mitgebracht habe.
„ob“ bei indirekter Rede
Bei den Nebensätzen mit „ob“ kann es sich auch um Fragen in der indirekten Rede handeln. Das Verb steht dann oft im Konjunktiv . Mit dem Konjunktiv zeigst du, dass die Frage ursprünglich nicht von dir stammt.
- Toni fragt, ob er heute noch vorbeikommen könne.
„ob“ bei falschen Tatsachen
Mit der Konjunktion „ob“ kannst du aber auch eine Aussage einleiten, die nicht der Realität entspricht. Dafür benutzt du das Verb immer im Konjunktiv II. Außerdem steht vor dem „ob“ dann noch ein „ob“.
- Er tut so, als ob er nicht singen könnte.
„ob“ in Aufzählungen
Wenn du „ob“ in Aufzählungen verwendest, musst du vor jedem „ob“ ein Komma setzen. Du brauchst hier das Komma, weil es die Elemente im Satz unterteilt. Das siehst du in diesem Beispiel:
- Ich mag alle Farben gerne, ob blau, ob grün, ob rot, ob gelb.
Irrealer Vergleichssatz mit „als ob“
Wenn du „ob“ zusammen mit dem Bindewort „als“ verwendest, setzt du kein Komma direkt vor „ob“ , denn dann liegt ein irrealer Vergleichssatz vor. Den verwendest du, wenn du deinen Zweifel ausdrücken möchtest oder über etwas Unrealistisches sprichst. Dafür kannst du den Konjunktiv II verwenden. Schau dir dazu dieses Beispiel an:
- Du verhältst dich so, als ob du immer alles besser wüsstest.
„und ob“ als Bestätigung
Du setzt kein Komma vor „ob“ wenn du es in Verbindung mit „ob“ als Bestätigung verwendest. Auch zwischen den beiden Worten setzt du kein Komma, da sie eine Aussage bekräftigen und nicht getrennt werden. Das kann beispielsweise so aussehen:
- Möchtest du mich heiraten? — Und ob ich das will!
„ob“ als Präpositionen für Ortsangaben
Es kann vorkommen, dass „ob“ als Präposition in Ortsangaben vorkommt. Dann setzt du kein Komma vor „ob“, weil es sich um einen Eigennamen handelt.
Das Wort „ob“ kommt üblicherweise in Namen von Ortschaften oder Kantonen im Schweizerdeutschen vor. Dazu zählen beispielsweise die Orte:
- Aeschlen ob Gunten
- Ob– und Nidwalden
- Rothenburg ob der Tauber
- Zimmern ob Rottweil
Tipp: Manchmal steht das Wort „ob“ auch ganz ohne Nebensatz. Dann brauchst du gar kein Komma, weil du ja nicht zwei Sätze voneinander trennen musst. Zum Beispiel, wenn du fragst: „Ob er noch unterwegs ist?“
Dann kannst du freiwillig ein Komma vor „ob“ setzen
Es gibt einen Sonderfall, bei dem du freiwillig ein Komma vor „ob“ setzen kannst. Das trifft zu, wenn du „ob“ mit anderen Wörtern verwendest, die gemeinsam eine mehrteilige Fügung ergeben. Dazu zählen zum Beispiel:
- egal [ , ] ob
- je nachdem [ , ] ob
- (un)abhängig davon [ , ] ob
Du entscheidest selbst, ob du hier ein Komma setzen willst. Es kann aber besonders dann hilfreich sein, wenn du eine Sprech- oder Denkpause im Satz machen möchtest. Schau dir dazu dieses Beispiel an:
- Ich entscheide das später, je nachdem [ , ] ob ich dann Lust darauf habe.
Wichtig: Ausgenommen von dieser Regelung sind die Wörter „als“ und „und“. Stehen diese vor „ob“, setzt du direkt davor kein Komma. Zum Beispiel hier: Er tut so, als ob er die ganze Nacht gearbeitet hätte.
Komma vor „ob“ — häufigste Fragen
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Wann kommt ein Komma vor „ob“ ?
Ein Komma vor „ob“ setzt du immer dann, wenn du einen Hauptsatz mit einem nachfolgenden Nebensatz verbindest. Du kannst mit „ob“ als Bindewort Unsicherheiten ausdrücken, Fragen in der indirekten Rede stellen oder auch realitätsferne Tatsachen einleiten.
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Wann kommt kein Komma vor ob?
Du setzt kein Komma vor „ob“, wenn es einen Nebensatz einleitet, der vor dem Hauptsatz steht. Außerdem setzt du das Komma nicht, wenn das „ob“ im Satz am Anfang als Fragewort steht. → „ob“ es heute wohl warm wird?
Komma vor „um“
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