Komma vor „ob“
Du fragst dich, wann du ein Komma vor „ob“ schreiben musst? Das erfährst du hier!
Inhaltsübersicht
Kommt vor „ob“ ein Komma?
Im Normalfall schreibst du ein Komma vor „ob“. Meistens brauchst du „ob“ nämlich als Bindewort und bei Aufzählungen.
Es gibt aber ein paar Ausnahmefälle, bei denen du kein Komma vor „ob“ setzt: bei irrealen Vergleichssätzen, Bestätigungen und wenn du „ob“ als Präposition für Ortsangaben benutzt.
Normalfall | Ausnahme |
Komma vor „ob“: Bindewort |
Kein Komma vor „ob“: Irreale Vergleichssätze Bestätigungen Präposition für Ortsangaben |
Wann kommt ein Komma vor „ob“?
Normalerweise schreibst du ein Komma vor „ob“. Du brauchst „ob“ nämlich meistens in diesen zwei Fällen:
- als Bindewort
- in Aufzählungen
„ob“ als Bindewort
Ein Komma brauchst du, wenn „ob“ ein untergeordnetes Bindewort darstellt. Das heißt, das Wort „ob“ verbindet einen Haupt- und einen Nebensatz. Es gilt, dass du einen Hauptsatz immer mit einem Komma vom Nebensatz trennen musst — und weil „ob“ diesen einleitet, steht davor ein Komma.
Du kannst einen Satz mit „ob“ auch als Frage formulieren. Dass du ein Komma vor „ob“ brauchst, bleibt aber bestehen.
➡️ Beispiele:
Ich weiß nicht, ob sie morgen kommt.
Weißt du, ob er am Treffen teilnimmt?
Tipp: Einen Nebensatz
erkennst du daran, dass das Verb am Ende steht.
Manchmal folgen zwei Nebensätze hintereinander, in denen das Wort „ob“ vorkommt. Zwischen ihnen steht ein weiteres Bindewort wie „und“ oder „oder“. In diesem Fall setzt du nur vor dem ersten „ob“ ein Komma.
➡️ Beispiele:
Ich weiß nicht, ob sie morgen kommt und ob sie hier schläft.
Er fragt sich, ob er die Prüfung besteht oder ob er sie wiederholen muss.
Es kann auch vorkommen, dass der Nebensatz vor dem Hauptsatz steht. Dann ist „ob“ am Satzanfang und du kannst kein Komma davorsetzen. Trotzdem musst du Haupt- und Nebensatz voneinander trennen. Deshalb steht das Komma dann am Ende des Nebensatzes.
➡️ Beispiel:
Ob er morgen kommt, weiß ich nicht.
„ob“ in Aufzählungen
Außerdem gehört ein Komma vor „ob“, wenn es in einer Aufzählung steht. Die einzelnen Elemente in der Aufzählung sind so voneinander abgetrennt.
➡️ Beispiele:
Ich mag jedes Gemüse: Ob Paprika, ob Zwiebeln, ob Karotten.
Ob du, ob sie, ob er — irgendwer muss die Aufgabe machen.
Wann kommt kein Komma vor „ob“?
In den folgenden Ausnahmefällen brauchst du kein Komma vor „ob“:
- in irrealen Vergleichssätzen
- bei Bestätigungen
- als Präposition bei Ortsangaben
„ob“ in irrealen Vergleichssätzen
Du setzt kein Komma vor „ob“, wenn es in einem irrealen Vergleichssatz steht. Das ist ein Satz, der einen unwirklichen Vergleich ausdrückt — also etwas, das nicht real ist oder nur hypothetisch. Bei solchen Sätzen steht vor „ob“ im Nebensatz immer ein „als“. Weil nun „als“ den Nebensatz einleitet, steht da das Komma davor.
➡️ Beispiele:
Sie verhält sich so, als ob sie sauer wäre.
Er tut so, als ob er alles wüsste.
Übrigens: Im Nebensatz mit „als ob“ wird häufig der Konjunktiv II
verwendet („wäre“, „wüsste“). Damit zeigst du, dass es sich um eine Vermutung handelt.
„Und ob“ bei Bestätigungen
Manchmal benutzt du „und ob“, um eine Aussage zu verstärken. Auch da setzt du kein Komma, weil die beiden Wörter zusammengehören.
➡️ Beispiel:
Du glaubst mir nicht? Und ob ich das mache!
„ob“ als Präposition bei Ortsangaben
Außerdem setzt du kein Komma vor „ob“, wenn es als Präposition in Ortsangaben benutzt wird. Dann gehört „ob“ zu einem Eigennamen, der unverändert bleibt.
➡️ Beispiel:
Ich fahre nach Zimmern ob Rottweil
Wann ist das Komma vor „ob“ freiwillig?
Es gibt einen Fall, bei dem ein Komma vor „ob“ freiwillig ist. Und zwar dann, wenn es in einer mehrteiligen Fügung steht. Das ist ein feststehender Ausdruck aus „ob“ und anderen Wörtern, beispielsweise „egal ob“, „je nachdem ob“ und „abhängig davon ob“.
➡️ Beispiele:
Je nachdem[,] ob es regnet, gehen wir spazieren.
Egal[,] ob du kommst oder nicht, wir starten pünktlich.
Wichtig: Denk daran, dass diese Regelung nicht für „und ob“ und „als ob“ gilt. Bei ihnen darfst du kein Komma dazwischen setzen!
Oft nutzt du „ob“ gemeinsam mit „wenn ja“ in einem Satz. Da ist es wichtig, dass du vor „ob“ immer ein Komma setzt, um den Nebensatz einzuleiten. Ein Komma innerhalb von „ob“ und „wenn ja“ ist jedoch freiwillig.
➡️ Beispiel:
Sag mir bitte, ob du kommst[,] und wenn ja[,] um wie viel Uhr.
Komma vor „ob“ — häufigste Fragen
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Wann kommt ein Komma vor „ob“? Vor „ob“ setzt du ein Komma, wenn es als Bindewort einen Nebensatz einleitet oder in einer Aufzählung steht. Zum Beispiel: Sie fragte mich, ob ich bleiben möchte. Ob süß, ob salzig, ob mild, ob würzig — für jeden Geschmack ist etwas dabei. -
Wann brauchst du Komma vor „ob“? Wenn „ob“ als Bindewort einen Hauptsatz mit einem Nebensatz verbindet, musst du davor ein Komma setzen. Beispiel: Er fragt sich, ob das Wetter morgen besser wird. -
Wann kommt vor „ob und wenn ja“ ein Komma? Beim Ausdruck „ob und wenn ja“ ist das Komma innerhalb des Ausdrucks optional. Das liegt daran, dass es sich um einen verkürzten Nebensatz handelt, der häufig wie eine Redewendung genutzt wird. Das Komma vor „ob“ hingegen ist verpflichtend, da es den Hauptsatz vom Nebensatz trennt.
Komma vor „um“
Jetzt weißt du, wann du vor „ob“ ein Komma setzen musst. Aber wann brauchst du ein Komma vor „um“ ? Das erfährst du hier!