Partizip II
Du willst wissen, was das Partizip II genau ist und wie du es richtig verwendest? Das erfährst du hier in unserem Beitrag.
Inhaltsübersicht
Was ist das Partizip II? — Bildung
Mit dem Partizip II bildest du die Verbformen des Perfekts, Plusquamperfekts und Passivs. Mit diesen Zeitformen beschreibst du ein Geschehen, das bereits beendet ist. Daher heißt es auch das Partizip Perfekt.
Um das Partizip II zu bilden, hängst du an den Wortstamm des Verbs die Vorsilbe „-ge“ an.
Beispiel: kaufen → ge-kauft; lesen → ge-lesen; sagen → ge-sagt
Außerdem hängst du an den Wortstamm entweder ein „-t“ oder ein „-en“ an. Welche Endung du brauchst, hängt von der Verbform ab: regelmäßig oder unregelmäßig.
Die Bildung bei regelmäßigen & unregelmäßigen Verben
Regelmäßige und unregelmäßige Verben bilden sich im Partizip II mit unterschiedlichen Endungen:
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Regelmäßige Verben haben die Endung „-(e)t“:
Beispiel: spielen → gespielt; kochen → gekocht; tanzen → getanzt
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Unregelmäßige Verben haben die Endung „-en“:
Beispiel: schreiben → geschrieben; laufen → gelaufen; essen → gegessen
Ob es ein regelmäßiges oder unregelmäßiges Verb ist, erkennst du daran, ob sich beim Konjugieren die Stammform ändert oder nicht.
- unregelmäßig = essen → isst/aß
- regelmäßig = lachen → lache/lachte
Ausnahmen bei der Bildung
Bei den Endungen gibt es aber noch einige Unterschiede zwischen den verschiedenen Verbarten:
Verbart | Bildung | Beispiel |
Wenn der Verbstamm auf -m, -n, -d, -t oder einen Konsonanten endet |
„ge“ + Verbstamm + „-et“ |
atmen → geatmet |
„ge“ zwischen den trennbaren Wortteilen | aufstehen → aufgestanden | |
nicht trennbare Verben | gar kein „ge“! | besuchen → besucht |
Verb endet auf „-ieren“ |
Verbstamm + „-t“ |
studieren – studiert |
Wichtig: Das Partizip II der Verben mit den Vorsilben „be-“, „emp-“, „ent-“, „er-“, „ge-“, „miss-“, „ver-“, „zer-“ werden ohne „ge-“ gebildet.
Beispiele: besuchen, empfehlen, entdecken, erzählen, gehören, missverstehen, vergessen, zerstören.
Wie wird das Partizip II verwendet?
Du setzt das Partizip II ein, wenn es um ein Geschehen geht, das bereits beendet ist.
Dabei verwendest du es entweder:
- als verschiedene Wortarten,
- zur Bildung zusammengesetzter Zeiten,
- oder zur Bildung des Passivs.
Als verschiedene Wortarten
Das Partizip II kann als Substantiv, Adjektiv, Adverb oder als Partizipialsatz in einem Satz vorkommen.
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Substantiv
Als Substantive werden Partizipien oft verwendet, um Personen oder Gruppen einer Handlung zu beschreiben. Wie ein Substantiv kannst du das Partizip II dann deklinieren (= beugen) und schreibst es groß.
→ Beispiel: Der Lernende sitzt in der Bibliothek.
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Adjektiv
Um ein Substantiv näher zu beschreiben, nutzt du das Partizip II als Adjektiv. Du beugst es wie normale Adjektive auch. Das heißt, du passt es an Fall, Geschlecht und Anzahl an.
→ Beispiel: Die blühende Wiese ist schön.
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Adverb
Wenn du einen Zustand oder die Art und Weise von etwas näher beschreiben willst, nutzt du das Partizip II als Adverb. Hier veränderst du aber nichts am Wort.
→ Beispiel: Die Brille liegt geputzt auf dem Tisch.
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Partizipialsatz
Das Partizip kann verwendet werden, um Sätze zu verkürzen, indem der Nebensatz ersetzt wird.
→ Beispiel: Während sie das Buch las, vergaß sie die Zeit. → Das Buch lesend vergaß sie die Zeit.
Als Teil der Bildung verschiedener Zeiten
Um die Verbformen des Perfekts, Plusquamperfekts und Futur II zu bilden, brauchst du das Partizip II.
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Perfekt
Bildung: Präsens (= Gegenwart) von „haben“ oder „sein“ + Partizip II.
→ Beispiel: Ich habe gelacht. / Wir sind gegangen.
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Plusquamperfekt
Bildung: Präteritum von „haben“ oder „sein“ + Partizip II
→ Beispiel: Ich hatte gelacht. / Wir waren gegangen.
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Futur II
Bildung: Futur I von „haben“ oder „sein“+ Partizip II.
→ Beispiel: Ich werde gelacht haben. / Wir werden gegangen sein.
Als Teil der Bildung des Passivs
Im Passiv verwendest du das Partizip II zusammen mit den Formen von „werden“ oder „sein“.
Bildung: Konjugierte Form von „werden“ + Partizip II.
→ Beispiel: Das Essen wird gekocht. / Das Haus ist gebaut.
Merke: Im Passiv wird das Verb „werden“ an die Zeitform angepasst, während das Partizip unverändert bleibt.
Partizip II — häufigste Fragen
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Wie bildet sich das Partizip 2?
Um das Partizip 2 zu bilden, fügst du dem Verbstamm die Vorsilbe „ge-“ und bei regelmäßigen Verben die Endung „t“, bei unregelmäßigen Verben die Endung „en“, hinzu.
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Was ist ein Beispiel für das Partizip 2?
Ein Beispiel für einen Satz im Partizip 2 wäre: „Die Bücher stehen gestapelt im Regal“. Hier steht „gestapelt“ im Partizip 2 in Form eines Adjektivs.
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Was ist das Partizip Perfekt?
Das Partizip 2 wird auch Partizip Perfekt genannt, da mit ihm die Verbformen des Perfekts, Plusquamperfekts und Passivs gebildet werden. Mit ihnen beschreibst du ein Geschehen, das bereits beendet ist.
Partizip I und II
Geschafft! Jetzt weißt du, was das Partizip II ist und wie es richtig gebildet und verwendet wird. Um noch einmal einen Überblick über das Partizip I und II und ihre Unterschiede zu bekommen, schau dir unser Video dazu an.