Komma vor „als“
Kommt vor „als“ ein Komma? Das erfährst du hier!
Inhaltsübersicht
Setzt du ein Komma vor „als“?
Ein Komma vor „als“ wird gesetzt, wenn es sich um ein Bindewort handelt und ein Nebensatz eingeleitet wird. Dann steht das konjugierte Verb am Ende.
Außerdem kommt ein Komma vor „als“, wenn davor ein Einschub steht.
Ist „als“ kein Bindewort zwischen Haupt- und Nebensatz, wird kein Komma davor gesetzt.
Kein Komma vor „als“ | Komma vor „als“ |
Vergleichssätze (ohne Verb am Satzende) Erklärung eines Bezugsworts Partizipien |
Vergleichssätze (mit Verb am Satzende) Zeitangaben Infinitivgruppen Einschübe vor „als“ |
Wann setzt du ein Komma vor „als“?
Es kommt ein Komma vor „als“, wenn damit ein Nebensatz eingeleitet wird. Das passiert in diesen drei Fällen:
- in Vergleichssätzen mit konjugiertem Verb am Ende
- Bei einer Zeitangabe mit konjugiertem Verb am Ende
- in Sätzen mit Infinitivgruppen
Ein Komma muss auch gesetzt werden, wenn „als“ hinter einem Einschub steht.
Vergleichssätze mit konjugiertem Verb am Satzende
Du musst ein Komma vor „als“ setzen, wenn du einen Vergleich damit machst und am Satzende ein konjugiertes Verb steht. Dann ist „als“ ein Bindewort und leitet einen Nebensatz ein. Weil du Haupt- und Nebensatz immer voneinander abgrenzen musst, steht vor „als“ ein Komma.
➡️ Beispiele: Jonas ist sehr viel besser in der Schule, als Tina denkt. Ich konnte nicht so gut Fahrrad fahren, als ich jünger war. |
Im ersten Beispielsatz wird die tatsächliche schulische Leistung von Jonas (Hauptsatz) mit Tinas Einschätzung (Nebensatz) verglichen. Dazwischen wird ein Komma gesetzt.
Wichtig: Ein konjugiertes Verb ist ein Verb, das beispielsweise an die Person angeglichen ist („Tina denkt“).
Zeitangaben
Außerdem brauchst du ein Komma, wenn „als“ in Sätzen mit einer Zeitangabe und konjugiertem Verb am Ende steht. Auch dann leitet „als“ einen Nebensatz ein, den du vom Hauptsatz trennen musst.
➡️ Beispiele: Er hat Fußball gespielt, als er 8 Jahre alt war. Wir waren im Urlaub, als ich 12 Jahre alt war. |
Infinitivgruppen
Ein Komma vor „als“ brauchst du auch, sobald dahinter eine Infinitivgruppe folgt. Das ist eine Wortgruppe, in der „zu“ und die Grundform des Verbs steht („zu tanzen“). Du kannst dir merken, dass ein solcher Infinitivsatz immer ein Nebensatz ist. Weil der Infinitivsatz von „als“ eingeleitet wird, steht davor ein Komma.
➡️ Beispiele: Ich finde nichts schöner, als zu tanzen. Ich mag es draußen mehr, als daheim zu sein. |
Einschübe
Zuletzt ist ein Komma vor „als“ notwendig, wenn davor eine Zusatzinformation eingeschoben wird. Dadurch wird der Hauptsatz unterbrochen und anschließend mit „als“ fortgeführt. Auch hier müssen Haupt– und Nebensatz mit Kommas voneinander abgegrenzt werden. Da „als“ den zweiten Teil des Hauptsatzes einleitet, steht eines der Kommas davor.
➡️ Beispiele: Der Junge lief schneller, um rechtzeitig nach Hause zu kommen, als sein Freund. Manchen Menschen fällt Grammatik leichter, wie schon in vielen Studien untersucht wurde, als anderen. |
Wichtig: In diesem Fall hängt das Komma nicht von „als“ ab. Das Komma steht nur deshalb vor „als“, weil der Satzteil direkt davor ein Einschub ist!
Wann setzt du kein Komma vor „als“?
Es steht kein Komma vor „als“, sobald kein Nebensatz eingeleitet wird. Das ist in diesen drei Fällen gegeben:
- in Vergleichssätzen ohne konjugiertem Verb am Ende
- in Erklärung eines Bezugsworts
- in Sätzen mit Partizipien am Ende
Vergleichssätze ohne ein Verb am Satzende
Vergleichssätze kannst du nicht nur mit einem Komma schreiben. Sie können auch so formuliert sein, dass kein Komma notwendig ist. Und zwar dann, wenn kein konjugiertes Verb am Ende steht. Weil das fehlt, ist der Teil nach „als“ auch kein Nebensatz. Er muss also nicht durch ein Komma abgetrennt werden.
➡️ Beispiel: Ich trinke Wasser lieber als Saft. Ich gehe lieber an das Meer als an den See. |
Wenn du Vergleichssätze mit „wie“ bilden willst, gelten die gleichen Regeln: Steht ein konjugiertes Verb am Satzende, leitet „wie“ einen Nebensatz ein. Dann musst du ein Komma vor „wie“ setzen. Ist das nicht der Fall, leitet „wie“ keinen Nebensatz ein und du brauchst auch kein Komma.
➡️ Beispiele:
Ich finde es schön, wie das Wasser glänzt.
Ich renne so schnell wie meine Freundin.
Erklärung eines Bezugsworts
Es steht kein Komma vor „als“, wenn damit ein Bezugswort im Satz näher erklärt wird.
➡️ Beispiel: Lena muss als Lehrerin jeden Tag Hausaufgaben kontrollieren. |
In dem Beispielsatz ist „Lena“ das Bezugswort. Lena wird anschließend mit „als Lehrerin“ genauer beschrieben. Dadurch wird nämlich klar, dass Lena als Lehrerin arbeitet. Da nach dem „als“ kein konjugiertes Verb folgt, leitet es keinen Nebensatz ein. Deshalb muss kein Komma gesetzt werden.
Partizipien
Ebenfalls schreibst du kein Komma vor „als“, wenn es ein Partizip in einem Satz einleitet. Ein Partizip wird auch Mittelwort genannt, weil es eine Mischung aus einem Verb und einem Adjektiv ist.
➡️ Beispiele: Die Aufgabe war schwieriger als gedacht. Das Treffen war kürzer als geplant. |
Im ersten Beispielsatz ist „gedacht“ ein Partizip, weil es vom Verb „denken“ abgeleitet ist. Gleichzeitig beschreibt es jedoch wie ein Adjektiv eine Eigenschaft — hier, wie schwierig die Aufgabe im Vergleich zur Annahme war.
Wichtig: Hier musst du aufpassen, das Partizip nicht mit einem konjungierten Verb zu verwechseln! Du erkennst Partizipien so:
→ Endung -d: winkend
→ Vorsilbe ge- + Endung -t/-en: gesagt/gerufen
Komma vor „sowohl als auch“
Im Normalfall wird kein Komma vor „sowohl als auch“ gesetzt. Dabei handelt es sich nämlich um ein mehrteiliges Bindewort, das Elemente in einer Aufzählung verbindet.
➡️ Beispiel: Wir genießen sowohl den sonnigen Garten als auch den Balkon. |
Es gibt aber Ausnahmefälle, bei denen ein Komma vor „sowohl als auch“ stehen muss. Und zwar dann, wenn andere Satzbestandteile das Komma benötigen.
Alles rund um das Komma vor „sowohl als auch“ findest du hier!
Komma vor „als“ — häufigste Fragen
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Steht ein Komma vor „als“? Ein Komma vor „als“ wird gesetzt, wenn in einem Vergleichssatz das konjugierte Verb am Ende steht. Das bedeutet, dass das Verb an das Subjekt angepasst ist. Zum Beispiel: Sie ist viel besser in der Schule, als er denkt. -
Wann kommt ein Komma vor „als“? In drei Fällen wird vor „als“ ein Komma gesetzt, weil das konjugierte Verb am Ende des Satzes steht. „Als“ ist dann ein Bindewort, das den Haupt- und den Nebensatz verbindet. In einem weiteren Fall wird ein Komma vor „als“ gesetzt, weil davor eine Zwischeninformation eingeschoben ist.