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Wenn du im Deutschen beschreiben möchtest, wie etwas ist oder wie etwas gemacht wird, dann verwendest du dafür Adverbien. Alles wichtige dazu, erfährst du in diesem Beitrag und in unserem Video.

Quiz zum Thema Adverbien
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Inhaltsübersicht

Was sind Adverbien?

Adverbien sind Wörter, die dir verraten, wo, wann, wie oder warum etwas passiert. Du benutzt sie, um genauere Informationen zu einer Situation zu geben — also den Umstand genauer zu beschreiben. Deshalb heißen sie auch Umstandswörter

➡️ Beispiel: Gestern hat Mila draußen laut gelacht.

Hier findest du gleich drei Adverbien:

  • „Gestern“ zeigt dir, wann etwas passiert — das ist ein Adverb der Zeit.
  • „Draußen“ verrät dir, wo — das ist ein Adverb des Ortes.
  • „Laut“ beschreibt, wie Mila gelacht hat — das ist ein Adverb der Art und Weise.

Arten von Adverbien

Adverbien lassen sich in fünf Gruppen einteilen. Jede dieser Gruppen hilft dir, genauere Informationen zu geben:

  • Adverbien des Ortes: Wo passiert etwas? → hier, dort, oben, unten
  • Adverbien der Zeit: Wann passiert etwas? → heute, gestern, bald, immer
  • Adverbien der Art und Weise: Wie passiert etwas? → schnell, gern, kaum, irgendwie
  • Adverbien des Grundes: Warum passiert etwas? → darum, deshalb, trotzdem, also
  • Relativadverbien: Sie verbinden zwei Sätze und geben Infos zu Ort, Grund oder Art. → wo, warum, wie

Mithilfe der Fragen kannst du die Lokal-, Temporal-, Modal- und Kausaladverbien leichter auseinanderhalten. Das siehst du hier nochmal als Zusammenfassung:

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Adverbien unterscheiden

Für die Relativadverbien gibt es keine speziellen Fragen, da sie im Vergleich zu den anderen keine genaueren Informationen zu einer Situation geben. Sie sind nämlich Bindewörter und verbinden einen Haupt- und einen Nebensatz.

Schauen wir uns die einzelnen Arten mal an:

Lokaladverbien — Adverbien des Ortes

Lokaladverbien zeigen dir, wo etwas passiert, wohin sich etwas bewegt oder woher etwas kommt. Daher kannst du sie mit den Fragen Wo?, Wohin? oder Woher? bestimmen.

  • Die Katze schläft oben auf dem Schrank. → Wo? → oben
  • Ben geht nach draußen, um Fußball zu spielen. → Wohin? → nach draußen
  • Von dort kam plötzlich ein lautes Geräusch. → Woher? → von dort

Tipp: Viele lokale Adverbien erkennst du daran, dass ein „nach“ oder „von“ dabei steht.

Typische Lokaladverbien:
Ort (Wo?): hier, dort, oben, unten, drinnen, draußen, überall, nirgendwo
Richtung (Wohin?): nach draußen, hinauf, herunter, weg, zurück, vorwärts
Herkunft (Woher?): von dort, von hier, her, heraus, herüber, weg

Temporaladverbien — Adverbien der Zeit

Temporaladverbien beschreiben die Zeit in einem Satz genauer — also, ob etwas gerade passiert, regelmäßig passiert oder schon lange vorbei ist. Du kannst sie erkennen, wenn du Fragen stellst wie: Wann?, Wie lange?, Wie oft?, Seit wann? oder Bis wann?

  • Morgen schreibt Emma eine Klassenarbeit. → Wann? → morgen
  • Die beiden haben stundenlang telefoniert. → Wie lange? → stundenlang
  • Wir gehen jeden Freitag nach der Schule ins Eiscafé. → Wie oft? → jeden Freitag
  • Seit gestern regnet es ohne Pause. → Seit wann? → seit gestern
  • Wir bleiben bis abends im Park. → Bis wann? → bis abends
Typische Temporaladverbien:
heute, gestern, morgen, jetzt, bald, oft, immer, nie, früher, später, nachher, manchmal, vorhin, zuerst, anschließend

Modaladverbien — Adverbien der Art & Weise

Mit Modaladverbien gibst du an, wie etwas passiert. Sie beschreiben zum Beispiel Handlungen und Eigenschaften oder wie sich etwas anfühlt. Auch Mengen können sie angeben. Du ermittelst Modaladverbien mit Fragen wie: Wie?, Wie sehr? oder Wie viel?

  • Lena lacht herzlich über den Witz. → Wie? → herzlich
  • Tim war ziemlich aufgeregt vor dem Auftritt. → Wie sehr? → ziemlich
  • Ich habe mich kaum konzentrieren können. → Wie viel? → kaum

Übrigens: Manche Modaladverbien verstärken auch die Bedeutung von Adjektiven. Zum Beispiel: Der Test war wirklich schwer. → „Wirklich“ betont hier das Adjektiv „schwer“.

Typische Modaladverbien:
gern, schnell, vorsichtig, kaum, ziemlich, total, vielleicht, plötzlich, irgendwie, lieber

Kausaladverbien — Adverbien des Grundes

Kausaladverbien zeigen dir, aus welchem Grund etwas passiert oder welche Folge etwas hat. Sie beantworten Fragen wie: Warum?, Weshalb?, Wozu?

  • Es war kalt. Mia hat deshalb ihre Jacke angezogen. → Warum? → deshalb
  • Tim hatte verschlafen. Darum kam er zu spät. → Weshalb? → darum
  • Lisa hielt sicherheitshalber Abstand. → Wozu? → sicherheitshalber
Typische Kausaladverbien:
darum, deshalb, deswegen, also, somit, folglich, trotzdem, dennoch, nämlich, anstandshalber, sicherheitshalber

Wenn du noch etwas tiefer einsteigen willst: Die Kausaladverbien kannst du in vier Gruppen einteilen. Das ist eher Expertenwissen, hilft dir aber, die Bedeutung noch besser zu verstehen:

  • kausal = zeigt den Grund → darum, deshalb, deswegen
  • konditional = zeigt eine Bedingung → ansonsten, andernfalls, sonst
  • konzessiv = zeigt einen Gegensatz → trotzdem, dennoch, gleichwohl
  • konsekutiv = zeigt eine Folge → folglich, also, somit
Verwechslungsgefahr: Konjunktionaladverbien

Zu den Konjunktionaladverbien gehören z. B. „außerdem“, „aber“, „jedoch“, „doch“, „folglich“, „trotzdem“ oder „also“. Damit überschneiden sie sich etwas mit den Kausaladverbien. Der Unterschied ist, dass Konjunktionaladverbien ausschließlich zwei Sätze verbinden. Kausaladverbien geben hauptsächlich einen Grund an.

  • Kausal: Es hat den ganzen Morgen geregnet. Die Straße ist deshalb nass.
  • Konjunktional: Es hat den ganzen Morgen geregnet, deshalb ist die Straße nass.

Relativadverbien

Relativadverbien leiten Nebensätze ein. Sie geben genauere Informationen zu einem Nomen oder Pronomen, das vorher im Satz genannt wurde. Das kann ein Ort, ein Grund, oder eine Art und Weise sein — ähnlich wie die anderen Adverbien. Die Besonderheit hier ist, dass sie zusätzlich zwei Satzteile miteinander verbinden.

  • Das ist der Ort, wo wir uns getroffen haben. → „wo“ zeigt den Ort und bezieht sich auf „Ort“.
  • Das ist der Grund, weshalb sie gegangen ist. → „weshalb“ erklärt den Grund und bezieht sich auf „Grund“.
  • Er hat so gespielt, wie ich es ihm gezeigt habe. wie beschreibt die Art und Weise und bezieht sich auf „So“.
Typische Relativadverbien:
Lokal (Ort): wo, wohin, woher
Modal (Art & Weise): wie
Kausal (Grund): warum, weshalb, weswegen, wieso

Wo stehen Adverbien im Satz?

Adverbien können an verschiedenen Stellen im Satz stehen — je nachdem, was sie ausdrücken und was du betonen willst. Manchmal stehen sie am Anfang, manchmal mitten im Satz oder auch ganz am Ende.

Adverbien am Satzanfang

Wenn ein Adverb am Anfang des Satzes steht, wird es besonders betont. Es gibt sofort an, wann, wo oder warum etwas passiert und lenkt so die Aufmerksamkeit darauf.

  • Gestern hat Julia ihren Aufsatz fertig geschrieben.

    Gestern zeigt die Zeit und steht vorn, weil sie wichtig ist.
  • Draußen spielen die Kinder im Schnee.
    Draußen nennt den Ort und steht am Anfang.

Achte darauf: Wenn das Adverb am Satzanfang steht, rutscht das Subjekt hinter das Verb. Das Verb bleibt aber immer an zweiter Stelle.

  • In der Mitte: Die Kinder spielen draußen im Schnee.
  • Am Anfang: Draußen spielen die Kinder im Schnee.

Adverbien in der Satzmitte

Adverbien stehen oft mitten im Satz — meist direkt nach dem konjugierten Verb oder zwischen Verb und Objekt

  • Lina hat heute einen Kuchen gebacken.

    heute steht nach dem Verb „hat“ und vor dem Objekt „einen Kuchen“.
  • Tom liest gern spannende Bücher.
    gern steht direkt hinter dem Verb „liest“.

Bei der Platzierung des Adverbs musst du ein paar Regeln beachten:

  1. Zeitangaben (z. B. heute, oft) stehen meist vor Ortsangaben (z. B. im Park):

      → Wir treffen uns nächste Woche im Museum.
     
  2. Wenn Dativ- und Akkusativobjekte im Satz stehen, kommt das Adverb hinter dem Dativ:

      → Sie hat ihrem Bruder neulich einen Brief geschrieben.

      (ihrem Bruder = Dativobjekt, einen Brief = Akkusativobjekt)
     
  3. Ist das Akkusativobjekt ein Pronomen, muss das Adverb danach stehen:

      → Sie hat ihn heimlich beobachtet.

      (Nicht: Sie hat heimlich ihn beobachtet.)
     
  4. In Nebensätzen steht das Adverb oft nach dem Subjekt:

      → Sie blieb ruhig, weil sie deswegen keine Diskussion anfangen wollte.

Besonderheiten bei Adverbien

Adverbien haben zwei wichtige Besonderheiten, die sie von anderen Wortarten unterscheiden: Sie verändern sich nicht — und sie lassen sich meist nicht steigern.

Steigerung von Adverbien

Die meisten Adverbien kannst du nicht steigern, aber es gibt Ausnahmen. Einige Adverbien haben eine Steigerungsform, mit der du Dinge vergleichen kannst. Dazu gehören „gern“, „bald“, „sehr“ und „oft“.

  • gernlieber → am liebsten
  • baldeheram ehesten
  • sehrmehram meisten
  • oftöfteram häufigsten

Adverbien sind unflektierbar

Adverbien bleiben immer gleich. Sie verändern ihre Form nicht. Ganz egal, ob du über eine Person, mehrere Dinge oder verschiedene Fälle sprichst: Ein Adverb sieht immer gleich aus.

  • Heute ist Mia müde.
  • Heute sind alle Schüler müde.

    Heute bleibt in beiden Sätzen gleich 

Im Gegensatz dazu stehen viele andere Wortarten wie Nomen, Verben oder Adjektive. Die ändern sich je nach Zahl, Fall oder Person:

  • der große Hund (Einzahl) → die großen Hunde (Mehrzahl)
  • ich gehewir gehen

Solche Wörter nennst du flektierbar. Adverbien gehören dagegen zu den unflektierbaren Wortarten — genau wie Präpositionen (z. B. auf, unter) oder Konjunktionen (z. B. und, weil).

Adverbien vs. Adjektive

Adverbien und Adjektive sehen sich manchmal zum Verwechseln ähnlich. Aber sie haben unterschiedliche Aufgaben:

Ein Adjektiv beschreibt ein Nomen (also eine Person, ein Ding oder ein Tier).

  • Das ist ein leiser Hund.
    „leiser“ beschreibt das Nomen Hund – also ein Adjektiv.

Adverben beschreiben hingegen ein Verb, ein Adjektiv oder ein anderes Adverb genauer.

  • Der Hund bellt leise.
    „leise“ sagt, wie der Hund bellt — also ist es ein Modaladverb.

Tipp: Ein einfacher Trick, um den Unterschied zu erkennen: Setze das Wort vor ein Nomen.

  • Geht das und verändert sich die Form? Dann ist es ein Adjektiv. Geht das nicht
  • oder bleibt das Wort gleich? Dann ist es ein Adverb.

Vergleich:

Die Straße ist lang.die lange StraßeAdjektiv

Die Straße ist dort.die dorte Straße → geht nicht → Adverb

Adverbien — häufigste Fragen

  • Was ist ein Adverb im Deutschen?
    Ein Adverb im Deutschen beschreibt, wo, wann, wie oder warum etwas geschieht. Es hilft, Ort, Zeit, Art und Grund einer Situation genauer zu beschreiben.
  • Welche Arten von Adverbien gibt es?

    Die vier wichtigsten Arten von Adverbien sind:

    • Adverbien der Zeit
    • Adverbien des Ortes
    • Adverbien des Grundes
    • Adverbiender Art und Weise.

    Diese Formen erklären, wann, wo, warum oder wie etwas geschieht.

  • Welche Beispiele für Adverbien gibt es?
    Adverbien beschreiben eine Situation genauer. Beispiele dafür sind: Lokaladverbien wie ‚dort‘ oder Temporaladverbien wie ‚gestern‘. Sie geben zusätzliche Infos zu Verben oder Adjektiven bezüglich Ort, Zeit oder Art der Handlung.
  • Was sind Adverbien der Art und Weise?
    Adverbien der Art und Weise beschreiben, wie eine Handlung erfolgt. Sie beschreiben Verben oder Aussagen in Sätzen, zum Beispiel: ‚Er spricht deutlich.‘ Hier beschreibt „deutlich“ wie er spricht. Weitere Beispiele sind ‚anders‘, ‚äußerst‘ und ‚bekanntlich‘.
  • Was sind Adverbien des Grundes?
    Adverbien des Grundes, auch Kausaladverbien genannt, erklären den Grund eines Ereignisses. Beispiele sind „daher“, „darum“ und „folglich“. Sie beantworten die Frage nach dem Warum.
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Konjunktionen

In diesem Beitrag hast du auch Konjunktionaladverbien kennengelernt. Aber wusstest du schon, dass es verschiedene Arten von Konjunktionen gibt? Neugierig geworden? Dann schau dir unser Video dazu an!

Zum Video: Konjunktionen (Bindewörter)
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