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Was ein Kasus ist und wie du die vier Fälle in einem Satz findest, erfährst du hier und in unserem Video!  

Quiz zum Thema Kasus (4 Fälle)
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Inhaltsübersicht

Kasus deutsch — Die vier Fälle

Kasus ist der Fachbegriff für die Fälle in der deutschen Sprache. Die Fälle sind dazu da, um Wörtern ihre Rolle in einem Satz zu geben. Sie bestimmen zum also Beispiel, wer in einem Satz handelt oder wen etwas betrifft. Es gibt vier solcher Fälle im Deutschen — jeder mit seiner eigenen Aufgabe:

  1. Nominativ (Wer-Fall)
    Der Nominativ sagt dir, wer etwas tut oder was in einem Satz wichtig ist. 
     
  2. Genitiv (Wessen-Fall)
    Der Genitiv zeigt, wem etwas gehört oder zu wem etwas gehört.
     
  3. Dativ (Wem-Fall)
    Der Dativ zeigt, für wen oder mit wem etwas in dem Satz passiert.
     
  4. Akkusativ (Wen-Fall)
    Der Akkusativ zeigt dir, auf wen oder was sich die Handlung im Satz bezieht.

Wie bestimmst du den Kasus?

Den Kasus bestimmst du, indem du seine W-Frage stellst. So sehen die Kasus-Fragen aus:

  1. Nominativ – Du fragst nach dem Nominativ mit „wer oder was“.
    Beispiel: Der Hund bellt.
    Frage: Wer oder was bellt? → Der Hund → Nominativ
     
  2. Genitiv – Nach dem Genitiv fragst du mit „wessen“.
    Beispiel: Das ist das Haus des Mannes.
    Frage: Wessen Haus ist das? → Des Mannes → Genitiv
     
  3. Dativ – Die Frage nach dem Dativ ist mit „wem“.
    Beispiel: Die Frau gibt dem Kind einen Ball.
    Frage: Wem gibt die Frau den Ball? → Dem Kind → Dativ
     
  4. Akkusativ – Den Akkusativ erfragst du mit „Wen oder Was“.
    Beispiel: Der Junge sieht den Hund.
    Frage: Wen oder was sieht der Junge? → Den Hund → Akkusativ

Übrigens: Neben den Fragen kannst du auch an der Form des Wortes erkennen, in welchem Fall es steht. Denn bei jeden Fall ändern sich zum Beispiel Artikel oder Endungen von den Wörtern. Das sehen wir uns jetzt für jeden Fall einmal genauer an.

Nominativ — der 1. Fall

Den 1. Fall nennst du Nominativ oder auch Wer-Fall. Er wird vor allem verwendet, um das Subjekt eines Satzes zu kennzeichnen — also die Person oder Sache, die etwas tut oder in einem Zustand ist. Im Nominativ stehen Nomen, Pronomen und Adjektive in ihrer Grundform. 

Beispiele:

  • Der Fußball ist dort hinter dem Baum. → Was ist dort hinter dem Baum? → Der Fußball
  • Meine Freundin kommt heute zu Besuch. → Wer kommt heute zu Besuch? → Meine Freundin

Nominativ — Deklination (Anpassung)

Wenn du ein Nomen und seinen Artikel im Nominativ benutzen willst, deklinierst du sie. Das heißt, dass sich die Form dem Fall anpasst. Bei Nomen, Artikeln und Adjektiven sieht das so aus:

  maskulin feminin neutral Plural
bestimmter Artikel der nette Mann die nette Frau das nette Kind die netten Familien
unbestimmter Artikel ein netter Mann eine nette Frau ein nettes Kind
Verneinung kein netter  Mann keine nette Frau kein nettes Kind keine netten Familien
Nominativ — Regeln für Artikel

Bildest du den Nominativ eines Nomens, dann gibt es außerdem je nach Geschlecht und Anzahl Regeln darüber, welchen bestimmten Artikel du verwendest:

  • Männlich + Singular → der
  • Weiblich + Singular → die
  • Neutral + Singular → das
  • Plural (bei allen gleich) → die

Nominativ — Verwendung

Der Nominativ ist der Fall, in dem das Subjekt steht. Das Subjekt beschreibt, wer oder was etwas tut oder ist. Es steht immer zusammen mit einem Verb.   Dieses Verb nennst du auch Prädikat.

  • Der Tisch ist kaputt.
     → Hier ist „Der Tisch“ das Subjekt, und es steht im Nominativ.

Manchmal gibt es auch zusätzliche Informationen zum Subjekt. Diese Einschübe nennst du Appositionen. Sie stehen ebenfalls im Nominativ.

  • Tina, die fleißige Schülerin, hat wieder eine 1 geschrieben.
    → Hier ergänzt „die fleißige Schülerin“ das Subjekt „Tina“.

Genitiv — der 2. Fall

Der 2. Fall ist der Genitiv oder auch Wessen-Fall. Du benutzt ihn, um Besitz oder Zugehörigkeit auszudrücken. 

Beispiele:

  • Hier ist die Wohnung meiner Cousine. → Wessen Wohnung ist hier? → die meiner Cousine
  • Der Bruder meiner besten Freundin geht nach Hause. → Wessen Bruder geht nach Hause? → der meiner besten Freundin

Genitiv — Deklination (Anpassung)

Den Genitiv und dessen Stellvertreter und Begleiter deklinierst du ebenfalls. Die Deklination für Nomen, Artikel und Adjektive funktioniert hier so:

  maskulin feminin neutral Plural
bestimmter Artikel des netten Mannes der netten Frau des netten Kindes der netten Familien
unbestimmter Artikel eines netten Mannes einer netten Frau eines netten Kindes
Verneinung keines netten Mannes keiner netten Frau keines netten Kindes keiner netten Familien

Im Genitiv passt du nur maskuline und neutrale Nomen in ihrer Form an. Feminine Nomen bekommen im Genitiv keine Endung.

Genitiv — Verwendung

Der Genitiv benutzt du um Besitz, Beziehungen oder besondere Zustände an. Im Alltag wird er weniger benutzt, in formellen Texten und gehobener Sprache aber häufig. Zum Beispiel in folgenden Situationen:

1. Der Genitiv als Objekt
Der Genitiv kann in einem Satz ein Objekt näher beschreiben. Das nennst du das Genitivobjekt.

  • Er erfreut sich bester Gesundheit.
    → Das Genitivobjekt „bester Gesundheit“ zeigt den Zustand „Gesundheit“ an.

2. Der Genitiv als Attribut
Der Genitiv beschreibt oft ein Nomen durch ein anderes Nomen genauer. Das nennst du auch Genitivattribut.

  • Dort steht die Flasche meines Freundes.
    → Hier zeigt der Genitiv „meines Freundes“, wem die Flasche gehört.

3. Adjektive mit Genitiv
Einige Adjektive brauchen den Genitiv, um ihren Zusammenhang zu zeigen.

einer Sache bewusst sein, einer Sache sicher sein, einer Sache fähig sein, einer Sache gewiss sein

4. Verben mit Genitiv
Es gibt auch Verben, nach denen der Genitiv folgt.

jemanden einer Sache anklagen, jemanden einer Sache beschuldigen, sich einer Sache enthalten, sich einer Sache rühmen

5. Präpositionen mit Genitiv
Manche Präpositionen werden immer mit dem Genitiv verwendet. Sie drücken dann oft Beziehungen aus.

außerhalb, innerhalb, dank, mittels, nördlich, südlich, trotz

Schon gewusst? Im Alltag wird der Genitiv oft durch andere Formen ersetzt, bleibt aber in festen Ausdrücken wie „Des Pudels Kern“ oder „Eines Tages“ wichtig.

Dativ, der 3. Fall

Der 3. Fall heißt Dativ oder Wem-Fall. Er beschreibt oft Personen oder Dinge, die etwas erhalten. 

Beispiele:

  • Ich gebe ihm jeden Mittwoch Nachhilfe. → Wem gibst du jeden Mittwoch Nachhilfe? → ihm
  • Das Spiel gehört meiner Nachbarin. → Wem gehört das Spiel? → meiner Nachbarin

Dativ — Deklination (Anpassung)

Die Deklination des Dativ-Falls sieht so aus:

  maskulin feminin neutral Plural
bestimmter Artikel dem netten Mann der netten Frau dem netten Kind den netten Familien
unbestimmter Artikel einem netten Mann einer netten Frau einem netten Kind
Verneinung keinem netten Mann keiner netten Frau keinem netten Kind keinen netten Familien

Im 3. Fall gibt es im Singular  keine Endungen für die Nomen. 

Dativ — Verwendung

Der Dativ zeigt an, wem etwas gehört oder wer etwas erhält. Oft ist es das indirekte Objekt in einem Satz.

  • Sophie bringt dem neuen Schüler die Bücher.
    Wem bringt Sophie die Bücher? Dem neuen Schüler.
    →  Er ist das indirekte Objekt und steht im Dativ.

Außerdem verwendest du den Dativ in folgenden Situationen: 

1. Dativ-Präpositionen
Es gibt bestimmte Präpositionen, nach denen immer der Dativ verwendet wird.

außer, bei, dank, gegenüber, mit, nach, von, zufolge

  • Wir fahren mit dem Bus in die Stadt.
    Womit fahren wir? Mit dem Bus.
    → „Bus“ steht im Dativ, weil die Präposition „mit“ den Dativ verlangt.

2. Wichtige Verben, die den Dativ verlangen
Bestimmte Verben benötigen immer ein Dativobjekt. Dazu gehören:

antworten, danken, folgen, gefallen, glauben, gratulieren, helfen, zuhören, zustimmen

  • Ich gratuliere dir zum Geburtstag.
    → Das Verb „gratulieren“ verlangt den Dativ. Deshalb steht „dir“ in dieser Form.

Übrigens: In der gesprochenen Sprache wird in manchen Regionen statt dem Genitiv teilweise der Dativ benutzt. Manche sagen dann beispielsweise „Das ist wegen dem Internet.“ statt „Das ist wegen des Internets.“ Vor allem in der schriftlichen Sprache ist das aber falsch.

Akkusativ, der 4. Fall

Den Akkusativ bezeichnest du auch als 4. Fall oder Wen-Fall. Er beschreibt Personen oder Objekte mit denen etwas gemacht wird oder die für eine bestimmte Handlung benutzt werden. 

Beispiele:

  • Sie besucht ihren Opa. → Wen besucht sie? → ihren Opa
  • Tom besitzt eine teure Sonnenbrille. → Was besitzt Tom? → eine teure Sonnenbrille

Akkusativ — Deklination (Anpassung)

Wie du Nomen und deren Begleiter im 4. Fall deklinierst, siehst du hier:

  maskulin feminin neutral Plural
bestimmter Artikel den netten Mann die nette Frau das nette Kind die netten Familien
unbestimmter Artikel einen netten Mann eine nette Frau ein nettes Kind
Verneinung keinen netten Mann keine nette Frau kein nettes Kind keine netten Familien

Akkusativ — Verwendung

Der Akkusativ wird oft verwendet, um zu zeigen, wen oder was eine Handlung betrifft. Du benutzt ihn hauptsächlich in folgenden Situationen:

1. Objekt im Akkusativ
Gibt es in einem Satz nur ein Objekt, steht das oft im Akkusativ.

  • Ich sehe den Hund.
    Wen oder was sehe ich? → den Hund

Ein Satz kann aber auch direkte und indirekte Objekte enthalten. Das direkte Objekt steht dann im Akkusativ, das indirekte Objekt im Dativ.

  • Ich gebe ihr die Tasche.
    die Tasche ist das direkte Objekt und steht im Akkusativ.
    ihr ist das indirekte Objekt und steht im Dativ.

2. Akkusativ-Präpositionen
Manche Präpositionen werden immer mit dem Akkusativ verwendet. Hier sind die wichtigsten:

durch, entlang, für, gegen, ohne, um

  • Ich gehe durch den Park.
    → Durch wen oder was? → den Park.
  • Das Geschenk ist für dich.
    → Für wen oder was? → dich.

3. Verben, die den Akkusativ verlangen
Einige Verben benötigen immer ein Akkusativobjekt:

bestellen, bezahlen, besuchen, essen, haben, besitzen, kennen, hören, fragen, trinken, finden, verstehen

  • Ich höre die Musik.
    Wen oder was höre ich?
    die Musik
  • Er besucht seine Oma.
    Wen oder was besucht er?
    seine Oma

Übrigens: Im Plural heißt Kasus auch Kasus. Nur sprichst du dann das „ulang aus.

Kasus — häufigste Fragen

  • Was ist ein Kasus?
    Einen Fall nennst du auch Kasus (Plural: Kasus mit langem u). Im Deutschen gibt es 4 Fälle: Nominativ , Genitiv , Dativ und Akkusativ. Ohne sie wären Sätze nicht verständlich. Die vier Fälle drücken nämlich die Beziehung zwischen den einzelnen Satzgliedern aus.
  • Was sind die vier Fälle?
    Im Deutschen gibt es vier Fälle (Kasus): Nominativ, Genitiv, Dativ und Akkusativ.
  • Was sind die Kasus im Deutschen?

    Im Deutschen gibt es vier Fälle (Kasus), die je mit einer Frage herausgefunden werden können.

    1. Nominativ → wer oder was?
    2. Genitiv → wessen?
    3. Dativ → wem?
    4. Akkusativ → wen oder was?
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Genitiv oder Dativ?

Jetzt hast du einen Überblick über die 4 Fälle im Deutschen und du weißt, was ein Kasus ist. Wenn du dir noch unsicher über den Unterschied von Genitiv und Dativ bist, dann schau dir unser Video dazu an! 

Zum Video: Genitiv oder Dativ?
Zum Video: Genitiv oder Dativ?

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