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Was ist ein Prädikat und wie erkennst du es? Alles Wichtige rund um das Prädikat erfährst du hier und im Video!

Quiz zum Thema Was ist ein Prädikat?
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Inhaltsübersicht

Was ist ein Prädikat?

Das Prädikat ist in jedem Satz unverzichtbar. Denn es zeigt dir, was jemand tut oder was geschieht. Ohne das Prädikat ergibt ein Satz keinen Sinn. Daher nennst du es auch „Aussage eines Satzes“.

➡️ Beispiel

Ein Prädikat besteht immer aus einem oder mehreren konjugierten Verben. Konjugiert bedeutet, dass das Verb an die handelnde Person und Zeitform angepasst wird. In den Beispielen oben siehst du genau das: Aus dem Verb „schlafen“ wird „schläft“ und aus „lachen“ wird „hat gelacht“.

Prädikat — Definition

Das Prädikat ist das Satzglied, das eine Handlung oder einen Zustand beschreibt. Es besteht aus einem oder mehreren konjugierten Verben.

Wo steht das Prädikat im Satz?

In einem Satz hängt die Position des Prädikats davon ab, ob es sich um einen Hauptsatz oder Nebensatz handelt.

Im Hauptsatz steht das Prädikat fast immer an zweiter Stelle. Dabei zählst du aber nicht die einzelnen Wörter, sondern die Satzglieder. Auch wenn ein Satzglied aus mehreren Wörtern besteht, wie zum Beispiel „Jeden Samstag“, nimmt es trotzdem nur die erste Position ein.

➡️ Beispiel

Im Nebensatz rutscht das Prädikat hingegen ans Ende:

➡️ Beispiel

Wenn das Prädikat im Satz an die erste Stelle rückt, entsteht daraus eine Ja-Nein-Frage:

➡️ Beispiel

Minimalsätze

In vielen Sätzen steht das Prädikat direkt nach dem Subjekt . Das ist die einfachste Satzstellung im Deutschen. Ein Minimalsatz besteht nur aus Subjekt und Prädikat — also genau den beiden Satzgliedern, die ein vollständiger Satz unbedingt braucht.

➡️ Beispiel:

  • Lisa lacht.
  • Der Vogel singt.
  • Paul rennt.
  • Es regnet.

So kannst du nach dem Prädikat fragen!

Um das Prädikat in einem Satz zu finden, kannst du die Prädikatsfrage stellen: „Was tut das Subjekt?

➡️ Beispiel:

  • Der Hund jagt einen Ball. Was tut der Hund? — Er jagt
  • Meine Freunde planen einen Ausflug. Was tun meine Freunde? — Sie planen
  • Wir essen Pizza. Was tun wir? — Wir essen

Manchmal drückt das Prädikat keine Handlung aus, sondern beschreibt einen Zustand — vor allem bei den Verben „sein“, „werden“ oder „bleiben“. Hier nutzt du die Prädikatsfrage „Was geschieht mit dem Subjekt?“.

➡️ Beispiel:

  • Mein Bruder ist Schüler. Was geschieht mit meinem Bruder? — Er ist Schüler
  • Lisa bleibt ruhig. Was geschieht mit Lisa? — Sie bleibt ruhig
  • Paul wird Arzt. Was geschieht mit Paul? — Er wird Arzt

In Passivsätzen handelt das Subjekt nicht selbst. Statt „Was tut…?“ fragst du hier besser: Was passiert mit dem Subjekt?“.

➡️ Beispiel:

  • Das Auto wird gewaschen. → Was passiert mit dem Auto? — Es wird gewaschen
  • Die Pakete werden geliefert. Was passiert mit den Paketen? — Sie werden geliefert
  • Der Rasen wird gemäht. Was passiert mit dem Rasen? — Er wird gemäht

Prädikat vs. Verb

Oft werden die Begriffe Verb und Prädikat durcheinandergebracht. Denn in beiden Fällen geht es darum, was jemand tut oder was geschieht. Doch es gibt einen Unterschied:

Ein Verb ist eine Wortart. Es beschreibt eine Handlung, einen Vorgang oder einen Zustand — zum Beispiel „laufen“, „lesen“, „schlafen“, „sein“.

Das Prädikat ist dagegen ein Satzglied. Es zeigt, welche Rolle das Verb im Satz spielt und passt sich an Person und Zeit an: Lisa läuft zur Schule.läuft ist hier das Prädikat.

Noch deutlicher wird der Unterschied, wenn das Prädikat aus zwei Verben besteht:

  • Tom möchte ins Kino gehen. möchte gehen“ ist das Prädikat — Es besteht aus den Verben „mögen“ und „gehen
  • Sophie hat den Bus verpasst. hat verpasst“ ist das Prädikat — Es besteht aus den Verben „haben“ und „verpassen

Arten des Prädikats — einteilig & mehrteilig

In den vorherigen Abschnitten haben wir bereits erwähnt, dass ein Prädikat aus nur einem oder aus mehreren Verben bestehen kann. Du sprichst hier auch von einteiligen und mehrteiligen Prädikaten.

Einteilige Prädikate

Ein einteiliges oder einfaches Prädikat besteht aus genau einem konjugierten Vollverb. Es drückt die Handlung oder den Zustand des Subjekts alleine aus — ohne zusätzliches Hilfsverb oder Modalverb.

In Hauptsätzen steht das einteilige Prädikat meist an zweiter Stelle nach dem Subjekt.

➡️ Beispiel:

  • Sarah malt ein Bild.
  • Der Zug fährt pünktlich ab.

Auch in Nebensätzen findest du einteilige Prädikate — dort jedoch am Satzende.

➡️ Beispiel:

  • Ich glaube, dass Sarah ein Bild malt.
  • Er freute sich, weil der Zug pünktlich abfuhr.

Mehrteilige Prädikate

Im Gegensatz dazu besteht ein mehrteiliges Prädikat aus mehreren Verben, die gemeinsam die Handlung beschreiben. Das ist der Fall bei:

  • trennbaren Verben wie „aufstehen“, „anfangen“, „aufessen“
  • Hilfsverb wie „haben“, „sein“, „werden“
  • Modalverben wie „können“, „wollen“, „müssen“, „sollen“, „dürfen“, „mögen“

Lisa möchte ein Buch lesen. — „möchte“ ist das Modelverb für „lesen“
Wir haben den Film gesehen. — „haben“ ist das Hilfsverb für „gesehen“ 
Er steht früh auf. — „steht … auf“ ist ein trennbares Verb
Der Bus wird pünktlich ankommen. — „wird“ ist das Hilfsverb für „ankommen“ 

Hier stehen die Teile des Prädikats nicht direkt nebeneinander, weil andere Satzglieder dazwischenstehen. Diese Anordnung nennst du auch Prädikatsklammer.

Was das Prädikat noch braucht

Ein Satz besteht meist nicht nur aus Subjekt und Prädikat. Oft kommen weitere Satzglieder hinzu. Welche Satzglieder notwendig sind, hängt von der sogenannten Valenz des Verbs ab.

Valenz bedeutet, wie viele Ergänzungen (Satzglieder) ein Verb braucht, um einen vollständigen Satz zu bilden. Manche Verben brauchen keine weiteren Satzglieder. Andere hingegen benötigen 2, 3 oder sogar 4 Satzglieder, damit der Satz Sinn ergibt.

Du unterscheidest daher zwischen einwertigen und mehrwertigen Verben:

Einwertige Verben ergeben zusammen mit dem Subjekt schon einen vollständigen Satz. Hier braucht es also keine Ergänzung:

Jonas schläft
Die Kerze brennt.

Bei beiden Beispielen ist die Aussage vollständig, ohne dass weitere Satzglieder nötig sind. Weitere einwertige Verben sind „laufen“, „hüpfen“, „lesen“ oder „arbeiten“.

Mehrwertige Verben brauchen hingegen zusätzliche Ergänzungen, damit der Satz Sinn macht. Das Verb „schenken“ ist zum Beispiel dreiwertig

Lara schenkt ihrer Freundin ein Buch.
Subjekt: Lara
Dativ-Objekt: ihrer Freundin
Akkusativ-Objekt: ein Buch

Ohne die beiden Objekte würde der Satz nur „Lara schenkt.“ lauten und wäre unvollständig. Es ist unklar: Was schenkt sie? Wem schenkt sie es? Genau deshalb braucht es die beiden Objekte, um daraus einen sinnvollen Satz zu machen.

Weitere mehrwertige Verben sind „geben“, „zeigen“, „leihen“ oder „erklären“.

Diese Ergänzungen sind optional

Nicht alle Satzglieder, die ein Prädikat umgeben, sind zwingend notwendig, um einen vollständigen Satz zu bilden. Neben den verpflichtenden Ergänzungen gibt es auch fakultative Ergänzungen — sie sind optional, liefern aber zusätzliche Informationen. Sie geben zum Beispiel Auskunft über Zeit, Ort oder Art und Weise einer Handlung:

  • Zeit: Wir treffen uns morgen. — Die Zeitangabe „morgen“ ist nicht nötig, damit der Satz vollständig ist, macht die Aussage aber genauer.
     
  • Ort: Sie reist nach Budapest. — Ohne „nach Budapest“ wäre der Satz immer noch korrekt, aber weniger informativ.
     
  • Art und Weise: Er spricht sehr leise. — Die Angabe „sehr leise“ beschreibt, wie er spricht, ist aber kein Muss.

Besondere Ergänzungen: Prädikative

Es gibt auch noch andere Satzglieder, die ein Prädikat ergänzen können — nämlich die Prädikative. Das sind Ergänzungen, die eine Eigenschaft, einen Zustand oder eine Rolle angeben. Dabei unterscheidest du zwischen Subjektsprädikativen und Objektsprädikativen.

Subjektsprädikativ

Ein Subjektsprädikativ bezieht sich auf das Subjekt und beschreibt, was oder wie es ist. Es tritt nur in Verbindung mit bestimmten Verben auf — den sogenannten Kopulaverben. Dazu gehören „sein“, „werden“, „bleiben“.

– Lena ist klug. — „klug“ ergänzt das Subjekt „Lena“
– Max wird Lehrer. — „Lehrer“
bezeichnet eine Rolle, die Max einnimmt
Das Wetter bleibt schön. — „schön“
beschreibt den Zustand des Wetters.

Objektsprädikativ

Objektsprädikative beziehen sich nicht auf das Subjekt, sondern auf das Objekt im Satz. Es sagt aus, wie oder was das Objekt ist oder wird. Typische Verben, die ein Objektsprädikativ verlangen, sind zum Beispiel „nennen“, „finden“, „halten für“, „schimpfen“.

  • Ich halte dich für sehr zuverlässig.
    → Das Prädikat besteht aus dem Verb „halte… für“ und dem Prädikativ „sehr zuverlässig“, das sich auf „dich“ bezieht.
     
  • Wir finden den Film spannend.
    Im Prädikat „finden … spannend“ ergänzt „spannend“ das Objekt „den Film“.
Sätze ohne Prädikat

Auch wenn das Prädikat normalerweise unverzichtbar ist, gibt es im Alltag viele Ausdrücke ohne konjugiertes Verb. Dazu zählen zum Beispiel Ausrufe wie „Hilfe!“ oder „Oh nein!“, die eine Stimmung ausdrücken. Auch Ellipsen, also verkürzte Sätze, gehören dazu: „Endlich Wochenende“ statt „Es ist endlich Wochenende.“ 

Häufig fehlen Prädikate auch in unvollständigen (fragmentarischen) Antworten, etwa auf Fragen: „Wer war gestern da?“ — „Nur Lisa“. Solche Formen sind eigentlich keine vollständigen Sätze, werden aber im Alltag oft als solche verwendet.

Was ist ein Prädikat? — häufigste Fragen

  • Was ist ein Prädikat?
    Ein Prädikat ist ein Satzglied, das die Handlung oder den Zustand des Subjekts beschreibt. Es besteht oft aus einem oder mehreren Verben.
  • Was ist ein Beispiel für ein Prädikat?
    Das Prädikat gibt immer an, was das Subjekt tut oder was ihm geschieht. Im Satz „Die Katze fängt eine Maus“ wäre „fängt“ das Prädikat. In „Das Kind schläft.“ wäre es hingegen das Verb „schläft“.
  • Wie fragt man nach dem Prädikat?
    Um nach dem Prädikat zu fragen, nutzt du die Prädikatsfrage „Was tut das Subjekt?“ oder „Was geschieht mit dem Subjekt?“. In dem Satz „Die Katze fängt eine Maus“ fragst du: „Was tut die Katze?“. Die Antwort lautet: „fängt eine Maus“.
  • Ist das Prädikat ein Verb?
    Das Prädikat enthält immer ein Verb als Kernelement. Es kann aus einem einzigen Verb bestehen (z.B. „Ich laufe.“) oder aus mehreren Verben (z.B. „Er hat das Buch gelesen.“).
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Was ist ein Objekt?

Jetzt kennst du dich bestens mit Prädikaten aus. Es gibt aber noch weitere Satzglieder, die du unbedingt kennen solltest, wie das Objekt. Hier erfährst du alles Wichtige dazu!

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