Bestimmte und unbestimmte Artikel
Wann ist „der“ und wann ist „ein“ richtig? Hier zeigen wir dir klar und einfach, wie du bestimmte und unbestimmte Artikel sicher verwendest.
Inhaltsübersicht
Was sind bestimmte und unbestimmte Artikel?
Artikel sind kleine Wörter, die vor einem Nomen stehen. Sie geben dir zusätzliche Informationen über die Anzahl, das Geschlecht und den Fall des Nomens. Es gibt zwei Arten:
- bestimmte (der, die, das) und
- unbestimmte (ein, eine) Artikel.
➡️ Beispiel
– Der Hund schläft. → Du meinst einen bestimmten Hund.
– Ein Hund läuft durch den Park. → Es ist irgendein Hund.
Wie verwendest du Artikel in Sätzen?
Einen bestimmten Artikel brauchst du, wenn klar ist, um welches Nomen es geht. Du benutzt ihn ebenfalls, wenn das Nomen schon einmal im Satz erwähnt wurde.
-
Das Handy liegt auf dem Tisch.
Es ist ein bestimmtes Handy. -
Wir gehen heute in das Kino neben dem Bahnhof.
Gemeint ist ein konkretes Kino.
Unbestimmte Artikel zeigen dagegen, dass es um etwas Allgemeines geht oder dass du etwas zum ersten Mal erwähnst.
-
Ein Handy klingelt.
Es ist irgendein Handy, nicht ein bestimmtes. -
Wir gehen heute in ein Kino neben dem Bahnhof.
Welches Kino genau, spielt keine Rolle.
Um den passenden Artikel zu finden, brauchst du also nur überlegen, ob du etwas Bestimmtes oder etwas Allgemeines ausdrücken willst bzw. dich darauf beziehst.
So bildest du Artikel
Du passt den Artikel immer an das Nomen an. Dieses Anpassen nennst du Deklination. Artikel verändern ihre Form nach…
- Genus (Geschlecht): das Nomen kann männlich, weiblich oder sächlich sein.
- Numerus (Anzahl): es kann in der Einzahl (Singular) oder Mehrzahl (Plural) stehen.
- Kasus (Fall): der Kasus gibt die Rolle des Nomens im Satz an. Es gibt vier verschiedene: Nominativ, Genitiv, Dativ und Akkusativ
Bestimmte Artikel
Fall | Maskulinum | Femininum | Neutrum | Plural |
---|---|---|---|---|
Nominativ | der | die | das | die |
Genitiv | des | der | des | der |
Dativ | dem | der | dem | den |
Akkusativ | den | die | das | die |
➡️ Beispiel
– Der Junge rennt schnell. (Nominativ + Maskulinum)
– Ich helfe dem Mädchen. (Dativ + Neutrum)
Unbestimmte Artikel
Unbestimmte Artikel gibt es nur in der Einzahl. Im Plural wird kein unbestimmter Artikel benutzt.
Fall | Maskulinum | Femininum | Neutrum |
---|---|---|---|
Nominativ | ein | eine | ein |
Genitiv | eines | einer | eines |
Dativ | einem | einer | einem |
Akkusativ | einen | eine | ein |
➡️ Beispiel
– Ein Hund schläft im Körbchen. (Nominativ + Maskulinum)
– Ich gebe einer Freundin ein Buch. (Dativ + Femininum)
So verwendest du Artikel mit Präpositionen
Präpositionen wie an, in oder zu stehen oft direkt vor einem Artikel. Im Deutschen schiebst du die Präposition und den Artikel dann meistens zusammen, sodass der Satz natürlicher und flüssiger klingt.
Die wichtigsten Verbindungen sind:
Präposition |
Kurzform mit Artikel |
Beispiel |
an + dem |
am |
Wir treffen uns am Bahnhof. |
bei + dem |
beim |
Beim Kochen hört sie Musik. |
in + dem |
im |
Das Handy liegt im Rucksack. |
in + das |
ins |
Er geht ins Kino. |
von + dem |
vom |
Sie kommt gerade vom Training. |
zu + dem |
zum |
Wir fahren zum Arzt. |
zu + der |
zur |
Ich gehe zur Post. |
Wichtig: Achte darauf, dass sich nur bestimmte Artikel mit der Präposition verbinden. Unbestimmte Artikel wie ein oder eine bleiben getrennt: in einem Café. (nicht: inem Café)
Wann benutzt du Nomen ohne Artikel?
Manchmal steht ein Nomen im Deutschen ohne Artikel. Das passiert, wenn der Artikel keine neue Information geben würde. In diesen Fällen klingt es einfacher und natürlicher, wen du den Artikel weglässt.
Es gibt bestimmte Situationen, in denen das regelmäßig so ist:
-
Ortsnamen: Sie wohnen in Hamburg.
Bei Städtenamen wie Hamburg, Berlin oder München brauchst du keinen Artikel. Der Name allein reicht völlig aus.
- Die meisten Ländernamen: Wir machen Urlaub in Italien.
Auch bei Ländern benutzt du normalerweise keinen Artikel. Es gibt aber Ausnahmen wie die Schweiz oder die Türkei, hier gehört der Artikel dazu.
- Satz mit „sein“ oder „werden“: Es ist August. / Mein Bruder will Arzt werden.
Wenn es um Zeitangaben oder Berufe geht, steht oft kein Artikel.
-
Fähigkeiten oder Aktivitäten: Ich spiele Klavier. / Lena spricht Spanisch.
Bei Tätigkeiten wie Instrumente spielen oder Sprachen sprechen fällt der Artikel weg.
-
Materialien oder Stoffe (allgemein gemeint): Holz brennt gut. / Wasser ist lebenswichtig.
Sprichst du allgemein über Materialien oder Stoffe, benutzt du keinen Artikel. Geht es aber um etwas ganz Bestimmtes, brauchst du den Artikel. Zum Beispiel: Das Wasser im Glas ist kalt.
Der Negativartikel „kein“
Mit dem Wort „kein“ verneinst du etwas. Es wird wie der unbestimmte Artikel ein dekliniert, nur dass es „kein“ auch im Plural gibt.
Deklination von „kein“:
Fall | Maskulin | Feminin | Neutrum | Plural |
---|---|---|---|---|
Nominativ | kein | keine | kein | keine |
Genitiv | keines | keiner | keines | keiner |
Dativ | keinem | keiner | keinem | keinen |
Akkusativ | keinen | keine | kein | keine |
➡️ Beispiel
– Das ist ein Hund. → Das ist kein Hund. (Nominativ + Maskulinum)
– Sie hat eine Tasche. → Sie hat keine Tasche. (Akkusativ + Femininum)
– Die Kinder essen Äpfel. → Die Kinder essen keine Äpfel. (Akkusativ + Plural)
Stelle dein Wissen unter Beweis
Lies die Sätze und setze den passenden Artikel ein.
Übung 1: Bestimmte Artikel
Setze den passenden bestimmten Artikel (der, die, das) ein:
- Der Hund bellt laut.
- Ich sehe die Mädchen im Park.
- Wir gehen in das Haus.
Übung 2: Unbestimmte Artikel
Setze den passenden unbestimmten Artikel (ein, eine) ein:
- Paul hat eine Idee.
- Sie isst einen Apfel.
- Im Garten steht ein Auto.
Übung 3: Artikel + Präposition
Schreibe die kurze Form mit Präposition und Artikel:
- Wir fahren in das Kino → Wir fahren ins Kino.
- Er wartet an dem Bahnhof → Er wartet am Bahnhof.
- Sie geht zu der Bäckerei → Sie geht zur Bäckerei.
Übung 4: Der Negativartikel „kein“
Bilde die verneinte Form mit kein:
- Das ist ein Vogel. → Das ist kein Vogel.
- Sie hat eine Katze. → Sie hat keine Katze.
- Wir trinken Wasser. → Wir trinken kein Wasser.
Genus
Artikel zeigen dir nicht nur, ob etwas bestimmt oder unbestimmt ist — sie verraten auch das Genus eines Nomens. Wie du erkennst, ob ein Wort männlich, weiblich oder sächlich ist, erfährst du in diesem Beitrag.