Kommaregeln
Du fragst dich, wann du ein Komma setzen musst? Die wichtigsten Kommaregeln findest du hier!
Inhaltsübersicht
Die 6 Kommaregeln — Wann setzt du ein Komma?
Das Komma hilft dabei, die einzelnen Teile eines Satzes voneinander zu trennen. So werden deine Sätze klarer und leichter verständlich. Es gibt 6 Regeln, wann du ein Komma schreibst:
Wichtig: Wenn nach dem Komma kein Nomen oder Eigenname folgt, schreibst du klein weiter!
Kommaregel 1: Komma bei Aufzählungen
Ein Komma wird in einer Aufzählung benutzt, um gleichwertige Satzteile voneinander zu trennen. Gleichwertig bedeutet, dass Satzteile die gleiche Funktion oder Bedeutung im Satz haben.
➡️ Beispiele: Subjekt: Julia, Lisa sowie Jonas sind Freunde. Prädikat: Sie rennen, hüpfen, tollen und springen. Adjektiv: Er ist nett, freundlich und hilfsbereit. Objekt: Willst du einen Apfel, eine Birne oder eine Orange? |
Im ersten Beispielsatz sind die Subjekte Julia, Lisa und Jonas gleichwertig, weil sie alle drei Freunde sind.
Du kannst die Gleichwertigkeit ganz einfach prüfen, indem du ein „und“ zwischen die Wörter setzt. Wenn der Satz dann noch Sinn ergibt, sind die Satzteile gleichwertig.
➡️ Beispiel: Julia und Lisa sowie Jonas sind Freunde. ✓ |
Übrigens: Es können auch gleichwertige Nebensätze
oder Hauptsätze
aneinandergereiht werden. Auch die trennst du dann mit einem Komma.
→ Nebensätze: Wir fahren Ski, weil es schneit, (weil) ich Urlaub habe und (weil) die Sonne scheint.
→ Hauptsätze: Sie nimmt ihre Gitarre, sie zupft die Saiten, die Musik erklingt.
Der letzte Teil der Aufzählung wird häufig mit „sowie“, „und“ oder „oder“ verknüpft. Normalerweise musst du hier kein Komma setzen. Es sei denn, davor steht ein Satzteil, der ein Komma erfordert — beispielsweise ein Nebensatz
➡️ Beispiel:
Er ist nett, hilfsbereit, weil er immer an andere denkt, sowie zuverlässig.
Kommaregel 2: Komma bei Einschüben/Appositionen
Fügst du eine zusätzliche Information (Apposition) zu einem Satzglied hinzu, trennst du diese durch Kommas vom restlichen Satz ab.
➡️ Beispiele: Julia, ein nettes Mädchen, geht in meine Klasse. Das Buch, geschrieben von einer berühmten Autorin, ist spannend. |
Anreden und Ausrufe
Einschübe können auch Ausrufe oder Anreden sein. Diese trennst du ebenfalls mit einem Komma vom restlichen Satz ab.
➡️ Beispiele:
Ausruf: Oh, das ist so schön!
Anrede: Liebe Miriam, wie geht es dir?
Kommaregel 3: Komma bei Infinitivgruppen
Bei Infinitivgruppen ist das Komma meistens freiwillig. Infinitivgruppen sind Ausdrücke, die einen Infinitiv (Grundform des Verbs) und das Wort „zu“ enthalten.
➡️ Beispiele: Sie hat beschlossen[,] morgen zu verreisen. Es ist schwierig[,] früh aufzustehen. |
Es gibt jedoch zwei Ausnahmen, bei denen du ein Komma vor eine Infinitivgruppe setzen musst:
- Wenn die Infinitivgruppe durch die Konjunktion „um“, „ohne“, „statt“, „anstatt“, „außer“ oder „als“ eingeleitet wird.
- Wenn die Infinitivgruppe durch hinweisende Wörter angekündigt wird. Die wären: „daran“, „dafür“, „darauf“, „so“, „dies“, „es“ und „das“.
➡️ Beispiele: Konjunktionen: Er steht früh auf, um Sport zu machen. Hinweisende Wörter: Er liebt es, im Wald spazieren zu gehen. |
Kommaregel 4: Komma bei Partizipialgruppen
Auch Sätze mit Partizipialgruppen kannst du mit einem Komma abgrenzen, musst es aber nicht.
Partizipialgruppen sind Satzteile, die ein Partizip enthalten. Das Partizip ist eine Mischung aus Adjektiv und Verb: Es wird wie ein Verb gebildet, im Satz aber wie ein Adjektiv benutzt — beispielsweise „strahlend“, „zitternd“ oder „gegessen“.
➡️ Beispiele: Vor Kälte zitternd[,] saß das Mädchen im Schnee. Strahlend vor Freude[,] verließ der Junge den Raum. |
Kommaregel 5: Komma bei Konjunktionen
Es gibt Konjunktionen, bei denen du in fast allen Fällen kein Komma setzen darfst:
- und, oder, sowie
- weder noch, sowohl als auch
- wie, als
➡️ Beispiele: Ich mag Peter und Jonas. Toni isst weder Spinat noch Rotkohl. Julia ist größer als Tina. |
Es gibt jedoch eine Ausnahme: Wenn danach ein vollständiger Nebensatz folgt, muss ein Komma davor gesetzt werden.
➡️ Beispiele: Sie ist netter, als ich gedacht habe. Die Prüfung war so schwer, wie ich vermutet habe. Er mag Äpfel, weil sie gesund sind, sowie saftig. |
Übrigens: Den vollständigen Nebensatz erkennst du daran, dass ein gebeugtes Verb am Ende steht („vermutet habe“).
Es gibt aber auch Konjunktionen, nach denen du unbedingt ein Komma setzen musst. Meistens sind das solche, die einen Gegensatz ausdrücken:
- sondern
- andererseits
- (je)doch
- aber
➡️ Beispiele: Ich bin nicht in der Stadt, sondern zu Hause. Sie trinkt keinen Kaffee, aber Tee. |
6. Kommaregel: Komma zwischen Haupt- und Nebensätzen
Nebensätze trennst du immer durch ein Komma vom Hauptsatz ab. Dabei kann der Nebensatz vor, nach oder zwischen dem Hauptsatz stehen.
➡️ Beispiele: Nebensatz vor Hauptsatz: Sie geht raus, weil sie die Natur mag. Nebensatz nach Hauptsatz: Weil sie die Natur mag, geht sie raus. Eingeschobener Nebensatz: Sie geht, weil sie die Natur mag, raus. |
Wichtig: Bei einem eingeschobenen Nebensatz musst du vor und nach dem Nebensatz ein Komma setzen.
Kommaregeln — häufigste Fragen
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Wann muss ein Komma gesetzt werden? Ein Komma steht immer zwischen Aufzählungen, Haupt- und Nebensatz, vor Konjunktionen, bei Ausrufen und Anreden sowie bei erläuternden Einschüben. Bei Sätzen mit Infinitiv- und Partizipialgruppen kann ein Komma stehen, muss es aber nicht. -
Wann kommt kein Komma bei zwei Adjektiven? Zwischen Adjektiven setzt du kein Komma, wenn sie nicht gleichrangig sind. Das bedeutet, dass das Adjektiv direkt vor dem Substantiv zusammen mit diesem eine feste Einheit bildet. Das andere Adjektiv beschreibt diese Einheit näher.
Kommasetzung Übungen
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