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Du möchtest die Kommaregeln kennenlernen? In unserem Beitrag und im Video findest du eine Übersicht über alle Kommaregeln in Deutsch.

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Kommaregeln einfach erklärt

Mit dem Komma trennst du Teile eines Satzes voneinander ab. Damit werden deine Sätze übersichtlicher, sodass sie einfacher zu lesen und zu verstehen sind. Es gibt bestimmte Regeln, wann du ein Komma schreibst. Hier siehst du eine Übersicht der Kommaregeln:

Ein Komma steht …

  1. zwischen Aufzählungen
  2. vor entgegengesetzten Konjunktionen
  3. vor nachgestellten Zusätzen
  4. bei Erläuterungen 
  5. nach Stellungnahmen
  6. hinter Ausrufen
  7. nach Anreden 
  8. bei erweiterten Infinitiven 
  9. vor Partizipialgruppen
  10. zwischen Satzreihen 
  11. zwischen Hauptsätzen und Nebensätzen

Das Komma beendet nicht den Satz, sondern teilt ihn nur auf. Deshalb schreibst du das nächste Wort nach dem Komma immer klein

Ausnahme: Wenn nach dem Komma ein Nomen (Namenwort) oder ein Eigenname steht, schreibst du es groß. 

Warum die richtige Kommasetzung wichtig ist, siehst du zum Beispiel beim Satz „Wir essen jetzt, Opa!“. Lässt du das Komma weg, bekommt der Satz eine ganz andere Bedeutung: „Wir essen jetzt Opa!“.

Um Opa zu verschonen und Kommafehler zu vermeiden, schauen wir uns die Kommaregeln nun genauer an

1. Kommaregel: Komma bei Aufzählungen

Ein Komma steht zum Beispiel zwischen Aufzählungen gleichwertiger Satzteile. Dabei können Nomen, Verben oder Adjektive aneinandergereiht werden, die durch das Komma getrennt werden. 

➡️ Er trägt eine Jeanseine Regenjacke, Wanderschuhe und eine Mütze.

➡️ Sie erkannte ihn, freute sich, lief auf ihn zu und begrüßt ihn.

Gleichwertige Satzteile

Um Satzteile auf Gleichwertigkeit zu prüfen, kannst du das Komma durch „und“ ersetzen. Ergibt der Satz noch Sinn, sind die Satzteile gleichwertig. Das bedeutet, dass dort ein Komma stehen muss.

✓  Der Kuchen war groß, schön dekoriert → Der Kuchen war groß und schön dekoriert.
✗  Die aktuell beliebteste Band spielte zum Schluss. → Die aktuell und beliebteste Band spielte zum Schluss.

Ausnahme: Bei Aufzählungen mit bestimmten Konjunktionen (Bindewörtern) schreibst du kein Komma. Das ist der Fall bei:

➡️ Er trägt eine Jeans, eine Regenjacke, Wanderschuhe und eine Mütze.

➡️ Die Blumen gab es in rot sowie in blau.

2. Kommaregel: Komma bei entgegensetzten Konjunktionen

Bei Konjunktionen (Bindewörtern), die einen Gegensatz ausdrücken, brauchst du immer ein Komma. Dazu zählen die Konjunktionen aber, jedoch, sondern und andererseits.

➡️ Ich kann schnell rennen, aber oft sind andere schneller.

➡️ Er hat viele Freunde, jedoch sieht er sie nur selten. 

➡️ Wir fahren nicht an die Nordsee, sondern an die Ostsee. 

3. Kommaregel: Komma Zusätze und Erläuterungen

Du setzt ein Komma, wenn du zusätzliche Informationen zu einem bestimmten Satzglied beschreibst. Das ist zum Beispiel mit einem nachgestelltem Zusatz (Apposition)  möglich. Hier trennt das Komma den nachgestellten Zusatz von dem restlichen Satz ab. Wenn nach dem Zusatz der Satz weitergeht, steht auch am Ende des Zusatzes ein Komma.

➡️ Das ist Herr Müller, mein Lehrer

➡️ Lisameine beste Freundin, kommt zu meiner Geburtstagsfeier. 

➡️ Die Kurzgeschichte, geschrieben von Franz Kafka, gefällt unserem Lehrer sehr. 

Du kannst ein Satzglied auch näher erläutern, indem du sie mit Wörtern wie das heißt, nämlich, also, zum Beispiel, wie, und zwar einleitest. Dabei setzt du vor und nach der Erläuterung jeweils Kommas.

➡️ An einem Tag in der Woche, nämlich dem Dienstag, macht der Unterricht viel Spaß. 

➡️ Manches Gemüse, zum Beispiel Spinat und Blumenkohl, schmeckt mir nicht. 

4. Kommaregel: Komma bei Stellungnahme und Ausruf

Wenn dein Satz mit einer Stellungnahme oder einem Ausruf beginnt, muss ein Komma folgen. 

Stellungnahmen trennst du von deinem Satz mit einem Komma ab. Mit kurzen Ausrufen drückst du eine BekräftigungZustimmung oder Verneinung aus.

➡️ Ja, das sehe ich genauso. 

➡️ Nein, das geht so nicht.

Auch Ausrufe mit Empfindungswörtern (Interjektionen) am Satzanfang werden vom restlichen Satz durch ein Komma getrennt. Dazu gehören beispielsweise Wörter wie ach, oh je, autsch, pfui, ah oder nanu

➡️ Ach, mach dir keine Sorgen. 

➡️ Oh je, diese Aufgabe ist so schwer.

➡️ Pfui, das ist eklig.

5. Kommaregel: Komma bei Anrede

Anreden trennst du immer mit einem Komma vom übrigen Satz ab.

➡️ Papa, hole mich bitte heute Abend vom Sport ab. 

➡️ Das, liebe Laura, kann ich leider nicht für dich tun. 

Du kennst Anreden auch aus Briefen oder E-Mails. 

➡️ Sehr geehrter Herr Meier,  …

➡️ Liebe Jana,  …

6. Kommaregel: mögliches Komma bei Infinitiven

Enthält dein Satz einen Infinitiv (Grundform) musst du kein Komma setzen, kannst es aber. Das gilt auch für Sätze mit Infinitiven, die durch andere Worte erweitert werden. Das bezeichnest du als Infinitivgruppe. Mit dem freiwilligen Komma wird so der Satz übersichtlicher und verständlicher.

➡️Es war ihm wichtig [ , ] ordentlich auszusehen.

➡️ Zu lachen [ , ] macht glücklich.

Ausnahme: Es gibt Sätze mit Infinitivgruppen, bei denen du ein Komma schreiben musst. Du schreibst ein Komma, wenn…

  • du die Infinitivgruppe mit um, ohne, statt, anstatt, außer oder als einleitest:
    ➡️ Sie hat ihr geschrieben, um sich zu entschuldigen. 
    ➡️ Er fuhr zu seinem besten Freund, ohne seinen Eltern Bescheid zu sagen. 
    ➡️ Sie kannte nichts Schöneres, als mit guter Musik Auto zu fahren. 
     
  • die Infinitivgruppe von einem Nomen abhängt:
    ➡️ Ihren Vorschlag, morgen ins Kino zu gehen, fanden alle gut. 
    ➡️ Er war nicht in der Lage, noch weiter zu laufen. 
  • die Infinitivgruppe von einem Verweiswort abhängt:
    ➡️ Er liebt es, im Wald spazieren zu gehen. 
    ➡️ Es gefällt ihr, im Meer zu schwimmen. 

7. Kommaregel: Komma bei Partizipialgruppen

Auch Sätze mit erweiterten Partizipien (Partizipialgruppen) kannst du mit einem Komma abgrenzen, musst es aber nicht.

➡️ Vor Kälte zitternd [ , ] saß das Mädchen im Schnee. 

Ausnahme: Du musst Partizipialgruppen mit einem Komma abgrenzen, wenn sie in den Satz eingeschoben oder nachgestellt sind. 

➡️ Lisas Schwester, interessiert am Thema, hörte zu. 

➡️ Sie lief von einer Seite zur anderen, schnell atmend vor Anstrengung. 

8. Kommaregel: Komma bei Hauptsätzen und Nebensätzen

Zwischen Satzreihen steht immer ein Komma. Das bedeutet, dass zum Beispiel Hauptsatz und Nebensatz durch ein Komma getrennt sind.

➡️ Es war sehr kalt, als wir im Skiurlaub waren. 

➡️ Das ist das Tablet, das ich mir gekauft habe.

Es gibt auch Satzreihen mit zwei oder mehreren Hauptsätzen. Auch da trennst du die einzelnen Sätze mit einem Komma.

➡️ Das Mädchen nahm ihre Gitarre, sie zupfte die Saiten, die Musik erklang. 

➡️ Es gelten immer, ich betone es nochmal, unsere Hausregeln.

Tipp: Du möchtest alles auf einen Blick zusammengefasst haben? Hier ist eine praktische Übersicht aller Kommaregeln!

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Kommaregeln

Kommaregeln — häufigste Fragen

  • Kommt vor „oder“ ein Komma?
    Vor der Konjunktion „oder“ schreibst du kein Komma. Dasselbe gilt auch für die Konjunktionen „und“ und „sowie“. Es gibt aber eine Ausnahme: Wenn vor der Konjunktion ein Nebensatz steht, ist dieser durch ein Komma vom restlichen Satz getrennt. In dem Fall kann das Komma auch vor „oder“, „und“ und „sowie“ stehen.
      
  • Kommt vor „als“ ein Komma?
    Wenn „als“ für einen Vergleich verwendet wird, muss ein Komma davor stehen. Das liegt daran, dass sich das Verb am Satzende auf das Subjekt bezieht. Beispiel: „Der Hase rennt schneller, als ich sehen kann.“
     
  • Wann muss ein Komma gesetzt werden?
    Ein Komma steht immer zwischen Aufzählungen, Haupt- und Nebensatz, vor Konjunktionen, bei Ausrufen und Anreden sowie bei erläuternden Einschüben. Bei Sätzen mit Infinitiv- und Partizipialgruppen kann ein Komma stehen, muss es aber nicht.
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