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Kommt vor „und ein Komma? In diesem Beitrag und in unserem Video erklären wir dir, wann du das Satzzeichen bei „und setzen musst und wann nicht.

Quiz zum Thema Komma vor "und"
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Inhaltsübersicht

Wann setzt du vor „und“ ein Komma — und wann nicht?

In der Regel steht vor „und“ kein Komma, da das Bindewort gleichrangige Satzteile miteinander verbindet. Du musst hingegen ein Komma vor „und“ setzen, wenn Nebensätze oder andere Satzteile davor eingeschoben werden. 

Normalfall Ausnahme

Kein Komma vor und:

Aufzählungen:
→ Ich habe Brot, Butter und Marmelade gekauft.

Verbinden von Nebensätzen:
→ Ich weiß, dass er kommt und dass er pünktlich sein wird.

Verbinden von Infinitivgruppen:
→ Ich versuche, mich zu konzentrieren und keine Fehler zu machen.

Sätzen mit demselben Subjekt:
→ Er lief schnell und stürzte dabei.

Komma vor und:

Eingeschobenen Nebensätzen:
→ Ich gehe ins Kino, obwohl ich müde bin, und treffe dort meine Freunde.

Eingeschobenen Infinitivgruppen:
→ Er beschloss, nichts zu sagen, und zu gehen.

Appositionen:
→ Mein Bruder, ein großer Fußballfan, und ich gehen heute ins Stadion.

Ergänzungen am Satzende:
→ Ich ging in den Park, und zwar den neuen am Stadtrand.

Wann du kein Komma vor „und“ setzt

Du setzt kein Komma vor „und“, wenn du damit gleichrangige Satzglieder miteinander verbindest. Gleichrangig bedeutet, dass die verbundenen Teile dieselbe Funktion im Satz erfüllen und eine ähnliche Bedeutung haben.

Mit „und“ können verschiedene gleichrangige Elemente verknüpft werden:

  • Wörter und Wortgruppen
  • Nebensätze
  • Infinitivgruppen
  • Sätze mit demselben Subjekt
     

Wörter oder Wortgruppen aufzählen

Wenn mit dem „und“ einzelne Wörter in einer Aufzählung verbunden werden, setzt du kein Komma vor „und“. Das Bindewort verbindet dabei immer nur die letzten beiden Elemente der Aufzählung.

➡️ Beispiel: 
In den letzten Wochen haben wir Paris, London und Athen bereist.

Alle drei Wörter „Paris“, „London“ und „Athen“ beziehen sich auf dieselbe Sache — Orte, die du bereisen kannst. Dadurch sind sie gleichrangig und du kannst die letzten beiden mit einem „und“ verbinden.

Das Prinzip gilt auch, wenn die Elemente der Aufzählung aus Wortgruppen bestehen:

➡️ Beispiel:
Wir besuchten die Altstadt, das Museum und den großen Park.

Wichtig: Die aufgezählten Wörter müssen keine Nomen sein — auch Adjektive oder Verben kannst du aufzählen. Zum Beispiel: „Der Vortrag war informativ, spannend und inspirierend.“
 

Nebensätze verbinden

Es wird kein Komma vor „und“ gesetzt, wenn es zwei Nebensätze verbindet, die sich auf denselben Hauptsatz beziehen. Nebensätze erkennst du daran, dass sie mit einer einleitenden Konjunktion beginnen wie z. B. „dass“, „weil“, „ob“ oder „wenn“. 

➡️ Beispiel: 
Ich hoffe, dass die Sonne scheint und wir draußen grillen können.

Hier drücken beide Nebensätze einen Wunsch des Sprechers aus. Daher gehören sie zum selben HauptsatzIch hoffe“ — vor „und“ muss daher kein Komma.

Tipp

Um zu prüfen, ob sich beide Nebensätze auf denselben Hauptsatz beziehen, kannst du die einleitende Konjunktion vor beide Nebensätze setzen. Ergibt der Satz noch Sinn, gehören beide zum Hauptsatz.

Zum Beispiel: Ich hoffe, dass die Sonne scheint und dass wir draußen grillen können.

Infinitivgruppen verbinden

Bei Infinitivgruppen gilt dasselbe wie bei Nebensätzen: Wenn „und“ zwei Infinitivgruppen verbindet, die sich auf denselben Hauptsatz beziehen, setzt du davor kein Komma.

➡️ Beispiel: 
Er hat beschlossen, früher aufzustehen und mehr Sport zu treiben.

Beide Infinitivgruppen „früher aufzustehen“ und „mehr Sport zu treibenhängen vom Hauptsatz ab. Es sind seine beiden Vorsätze — und die gehören logisch zusammen. Deshalb brauchst du vor „und“ kein Komma.

Übrigens: Infinitivgruppen sind Wortgruppen, die du an dem Wörtchen „zu“ und der Grundform (Infinitiv) des Verbs erkennst (z. B. „zu treiben“).
 

Sätze mit demselben Subjekt

Es braucht kein Komma vor „und“, wenn zwei Hauptsätze mit demselben Subjekt durch „und“ verknüpft werden. Das Subjekt wird im zweiten Hauptsatz weggelassen, da es bereits im ersten Satz genannt wurde.

➡️ Beispiel: 
Anna packte ihre Tasche und machte sich auf den Weg.

Hier haben beide Hauptsätze dasselbe Subjekt: Anna. Daher kannst du sie durch ein „und“ verbinden und das Komma bleibt weg.

Wann du ein Komma vor „und“ setzt

In manchen Fällen musst du ein Komma vor „und“ setzen. Das passiert vor allem dann, wenn Informationen in den Satz eingeschoben werden. Dieser Einschub muss vom Rest des Satzes abgegrenzt werden — so entsteht das Komma vor „und“. Eingeschoben werden können:

  • Nebensätze
  • Infinitivgruppen
  • Appositionen

Ein Komma muss ebenfalls gesetzt werden, wenn eine Ergänzung mit „und“ am Satzende angefügt wird.
 

Eingeschobene Nebensätze

Wird ein Nebensatz direkt vor das „und“ gestellt, muss er durch Kommas vom Rest des Satzes abgegrenzt werden. Dadurch steht automatisch ein Komma vor dem „und“.

➡️ Beispiel: 
Am Wochenende gehe ich mit Freunden ins Kino, weil ein neuer Disney-Film läuft, und esse dabei ganz viel Popcorn.

In diesem Beispiel ist „weil ein neuer Disney-Film läuft“ ein Nebensatz und gibt einen Grund an, um ins Kino zu gehen. Er unterbricht den Hauptsatz. Daher muss der Nebensatz durch Kommas abgegrenzt werden und du hast ein Komma vor dem „und“.

Achtung: Missverständnisse

Das Komma vor „und“ bei eingeschobenen Nebensätzen ist manchmal entscheidend, um den Sinn eines Satzes eindeutig zu machen. Wird das Komma weggelassen, können manchmal Missverständnisse entstehen. Zum Beispiel:

  • Der Hund bellte den Briefträger an, der weglief, und verschwand.
  • Der Hund bellte den Briefträger an, der weglief und verschwand.

Im ersten Satz lief der Briefträger weg und danach verschwand der Hund. Der zweite Satz sagt jedoch, dass der Briefträger sowohl weglief als auch verschwand. 

 
Eingeschobene Infinitivgruppen

Auch bei eingeschobenen Infinitivgruppen gilt dasselbe Prinzip wie bei eingeschobenen Nebensätzen: Wird eine solche Gruppe vor das „und“ gesetzt, muss sie durch Kommas vom Rest des Satzes abgegrenzt werden.

➡️ Beispiel: 
Er beschloss, seine Aufgaben zu erledigen, und setzte sich an den Schreibtisch.

In diesem Beispiel ist „seine Aufgaben zu erledigen“ eine Infinitivgruppe, die den Entschluss von „er“ näher bestimmt. Da sie den Hauptsatz unterbricht, musst du sie durch Kommas abgrenzen und es entsteht ein Komma vor „und“.

Komma nach „und“

Manchmal kann es vorkommen, dass du das Komma nach „und“ setzen musst. Das ist der Fall, wenn ein Nebensatz oder eine Infinitivgruppe nach dem „und“ eingeschoben wird.

➡️ Beispiele:

  • Nebensatz: Wir gehen spazieren und, wenn das Wetter schön bleibt, setzen wir uns ins Café.
  • Infinitivgruppe: Er hat sein Zimmer aufgeräumt und, um alles perfekt zu machen, noch einmal gesaugt.

 
Appositionen

Eine Apposition ist eine Art Zusatzinformation, die eine zuvor genannte Person oder Sache näher beschreibt. Wird die vor „und“ eingeschoben, musst du ebenfalls Kommas setzen.

➡️ Beispiel: 
Mein Hund, ein Golden Retriever, und meine Katze verstehen sich gut.

Hier ist „ein Golden Retriever“ eine genauere Beschreibung zu „mein Hund“. Da sie vor dem „und“ steht, wird sie durch Kommas abgesetzt.
 

Ergänzung am Satzende

Oft wird nach einem Satz noch eine zusätzliche Information hinzugefügt. Die wird dann mit „und“ an den Satz angehängt. Um diese Ergänzung deutlich vom Rest des Satzes abzugrenzen, setzt du ein Komma direkt vor das „und“.

➡️ Beispiel: 
Wir treffen uns am Wochenende, und zwar um 15 Uhr im Café.

Hier erklärt und zwar um 15 Uhr im Café“ genauer, wann das Treffen stattfindet. Das Komma vor „und“ macht deutlich, dass es eine zusätzliche Ergänzung ist und hebt die Information hervor.

Gut zu wissen: Solche Ergänzungen werden häufig mit den Wendungen „und zwar“ oder „und dass“ eingeleitet. Das Komma kommt aber nur vor das „und“.

Freiwilliges Komma vor „und“ bei zwei Hauptsätzen

In einem Fall kannst du ein Komma vor „und“ setzen, auch wenn es nicht zwingend erforderlich ist. Das gilt, wenn du zwei Hauptsätze miteinander verbindest. Hauptsätze sind Sätze, die für sich allein stehen können.

➡️ Beispiel: 
Wir gehen in den großen Supermarkt am Stadtrand einkaufen[,] und ich backe anschließend einen leckeren Apfelkuchen mit Streuseln.

Das Komma ist vor allem dann nützlich, wenn die Sätze sehr lang und komplex sind — das verbessert die Lesbarkeit. Zwingend notwendig ist das Komma vor „und“ hier aber nicht.

Komma vor „und“ — Zusammenfassung

Die wichtigsten Regeln zur Kommasetzung vor „und“ findest du hier nochmal zusammengefasst:

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Komma vor „und“ — Zusammenfassung

Komma vor „und“ — häufigste Fragen

  • Wann kommt ein Komma vor „und“?
    Ein Komma muss vor „und“ gesetzt werden, wenn davor ein Nebensatz in den Hauptsatz eingeschoben wurde. Werden mit „und“ jedoch gleichrangige Satzteile (z. B. Wörter, Wortgruppen, Nebensätze) verbunden, wird kein Komma benötigt.
  • Kommt vor „und“ ein Komma?
    Bei Bindewörtern wie „und“, „oder“ und „sowie“ muss in der Regel kein Komma gesetzt werden, da sie gleichrangige Satzteile aufzählen. Ein Komma wird erst nötig, wenn ein Nebensatz davor steht.
  • Kann nach „und“ ein Komma stehen?
    Im Normalfall kommt nach „und“ kein Komma. Es kann aber vorkommen, wenn zum Beispiel ein Nebensatz oder eine Infinitivgruppe nach dem „und“ eingeschoben wird — die müssen nämlich vom Hauptsatz abgetrennt werden.
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Komma vor „sowie“

Jetzt kennst du dich mit der Kommasetzung vor „und“ bestens aus. Aber wie sieht es mit dem Komma vorsowie“ aus? Das erfährst du hier!  

Zum Video: Komma vor ,sowie'
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