Video
Quiz

In jedem Satz gibt es mindestens ein Verb. Was Verben sind und welche Arten es gibt, erfährst du hier im Beitrag und im Video!

Quiz zum Thema Verben
5 Fragen beantworten
Inhaltsübersicht

Was sind Verben? — einfach erklärt

Verben sind Wörter, mit denen du Handlungen, Zustände oder Vorgänge beschreibst. Daher nennst du sie auch Tätigkeitswörter oder Tunwörter. Denn sie zeigen dir, was geschieht, wer etwas tut oder wie etwas ist:

  • Handlung: Ich schreibe eine E-Mail.
    → Das Verb „schreibe“ zeigt, was die Person tut.
  • Zustand: Er ist müde.
    ist“ beschreibt hier, wie sich jemand fühlt.
  • Vorgang: Das Wasser verdunstet langsam.
    verdunstet“ zeigt, dass sich etwas verändert, ohne dass jemand handelt.

Wie du an den Beispielen siehst, passt sich das Verb dem Subjekt an — also der Person, die etwas tut. Dadurch verändert das Verb seine Form. Das nennst du Konjugation. „Schreibe“ kommt z. B. von „schreiben“, „ist“ von „sein“ und „verdunstet“ von „verdunsten“. Diese Grundformen eines Verbs bezeichnest du als Infinitiv.

Übrigens: Die meisten Verben enden in ihrer Grundform auf -en oder -n: schreiben, sein, verdunsten, laufen, arbeiten.

Verben konjugieren: schwache, starke und gemischte Verben

Wenn du ein Verb konjugierst, passt du es nicht nur an das Subjekt an, sondern auch an die Zeitform. Ein einfaches Beispiel siehst du beim Verb „machen“ im Präsens (Gegenwart):  ich mache, du machst, wir machen — die Endung verändert sich je nach Subjekt. Im Präteritum (1. Vergangenheit) sieht das Verb wieder anders aus: ich machte, du machtest, wir machten.

Wie sich das Verb dabei verändert, hängt davon ab, ob es ein schwaches, starkes oder gemischtes Verb ist.

Schwache Verben 

Schwache Verben sind die regelmäßigen Verben. Ihr Stamm bleibt immer gleich. Du musst nur die passenden Endungen anhängen. Das Partizip II — also die Form für die Zeitform Perfekt — bildest du mit ge- und -t.

➡️ Beispiel:
Präsens: ich arbeite, du arbeitest, er arbeitet, …

Präteritum: ich arbeitete, du arbeitetest, er arbeitete, …
Partizip II: gearbeitet

Starke Verben 

Starke Verben gehören hingegen zu den unregelmäßigen Verben. Sie ändern beim Konjugieren ihren Stammvokal. Du musst sie also lernen und üben, denn es gibt kein klares Muster. Das Partizip II von starken Verben endet auf -en.

➡️ Beispiel:
Präsens: ich lese, du liest, er liest, …

Präteritum: ich las, du last, er las, …
Partizip II: gelesen

Gemischte Verben 

Gemischte Verben sind ein Mix. Sie ändern im Präteritum und/oder im Partizip II ihren Stammvokal. Das Partizip II wird mit ge- und -t gebildet. 

➡️ Beispiel:
Präsens: ich weiß, du weißt, er weiß, …

Präteritum: ich wusste, du wusstest, er wusste, …
Partizip II: gewusst

Die Rolle im Satz: Vollverben, Hilfsverben, Modalverben, Kopulaverben

Du kannst Verben aber nicht nur anhand der Konjugation  unterscheiden. Verben können nämlich ganz unterschiedliche Funktionen im Satz haben. Manche tragen die Bedeutung allein, andere ergänzen oder verändern sie. Deshalb unterscheidest du Vollverben, Hilfsverben, Modalverben und  Kopulaverben.

Vollverben 

Vollverben stehen in der Regel allein im Satz und drücken aus, was passiert, wer etwas tut oder in welchem Zustand sich etwas befindet. Sie sind inhaltlich vollwertig. Das heißt, sie sind vollständige Bezeichnungen für eine Handlung — daher der Name.

➡️ Beispiele:
Sie forscht zur Sprachentwicklung.

Er schläft tief und fest.
– Wir genießen die Ruhe.

Hilfsverben 

Hilfsverben brauchst du, um zusammengesetzte Zeitformen (wie Perfekt oder Futur) zu bilden oder um einen Satz im Passiv zu schreiben. Die drei Hilfsverben im Deutschen sind „sein“, „haben“ und „werden“. Sie stehen immer zusammen mit einem zweiten Verb im Satz.

➡️ Beispiele:
Ich habe den Text gelesen.

Du wirst morgen viel lernen.
– Der Vortrag wird von Susi gehalten.

Modalverben 

Die Modalverben sind: „dürfen“, „können“, „mögen (möchten), „müssen“, „sollen“, „wollen“. Im Satz stehen sie immer zusammen mit einem anderen Vollverb im Infinitiv.

➡️ Beispiele:
Ich darf den Text verwenden.

Sie möchte ein Semester im Ausland verbringen.
– Wir müssen die Quellen korrekt angeben.

Kopulaverben

Kopulaverben beschreiben eine Eigenschaft, einen Zustand oder eine Rolle vom Subjekt. Dazu gehören die Verben: „sein“, „werden“, „bleiben“.

➡️ Beispiele:
Sie ist Schauspielerin.

Der Artikel wird spannend.
– Das Thema bleibt aktuell.

Trennbare und nicht trennbare Verben

Viele Verben im Deutschen haben eine Vorsilbe, die du auch Präfix nennst. Sie verändern die Bedeutung eines Verbs. Je nachdem, ob das Präfix sich beim Konjugieren abtrennt oder nicht, unterscheidest du zwischen trennbaren und nicht trennbaren Verben.

Trennbare Verben 

Bei trennbaren Verben wird die Vorsilbe im Präsens und Präteritum vom Verb getrennt und steht am Ende des Satzes. Beim Partizip II steht die Vorsilbe vor dem „ge-“.

➡️ Beispiel „abfahren“:
Präsens: Der Bus fährt um acht ab.

Präteritum: Der Bus fuhr pünktlich ab.
Perfekt: Der Bus ist um acht abgefahren.

Weitere trennbare Verben sind: aufmachen, mitkommen, losgehen, zurückrufen.

Nicht trennbare Verben 

Bei diesen Verben bleibt das Präfix immer direkt am Verb — egal, in welcher Zeitform. Das Partizip II wird hier ohnege-“ gebildet.

➡️ Beispiel „verstehen“:
Präsens: Ich verstehe die Erklärung nicht.

Präteritum: Ich verstand das Thema besser.
Perfekt:Ich habe die Struktur verstanden.

Weitere nicht trennbare Verben sind: beantworten, erhalten, zerbrechen, erkennen

Achtung: doppeldeutige Vorsilben

Einige Präfixe wie „um-“, “durch-“ oder “über-“ können trennbar oder nicht trennbar sein:

➡️ Beispiel:

  • Er schaut sich um. → trennbar = umschauen
  • Er armt seinen Freund um. → nicht trennbar = Er umarmt seinen Freund.

Reflexive und reziproke Verben

Manche Verben brauchen ein Reflexivpronomen, damit der Satz vollständig ist — zum Beispiel „sich“, „mich“, „dich“. Je nachdem, welche Bedeutung die Verben haben, unterscheidest du reflexive und reziproke Verben

Reflexive Verben 

Reflexive Verben brauchst du, wenn jemand selbst etwas für sich tut. Die Handlung kehrt also wieder zu der Person zurück. Du erkennst sie daran, dass im Satz ein Reflexivpronomen wie „mich“, „dich“, „sich“ steht.

➡️ Beispiele:
Ich konzentriere mich auf die Aufgabe.
Du ärgerst dich über den Fehler.
Sie freut sich über das Ergebnis.

Reziproke Verben 

Reziproke Verben verwendest du, wenn zwei oder mehr Personen etwas füreinander oder miteinander tun. Auch hier steht ein Reflexivpronomen im Satz, aber nur im Plural — denn solche Verben beziehen sich auf mindestens zwei Personen.

➡️ Beispiele:
Wir treffen uns nach der Vorlesung.
Sie unterhalten sich über das Seminar.
Die Kollegen schreiben sich E-Mails.

Verben mit Ergänzungen: Transitive, intransitive Verben und das Passiv

Manche Verben brauchen ein sogenanntes Akkusativobjekt, andere nicht. Verben, die ein Akkusativobjekt benötigen, nennst du transitiv — Verben, die keins brauchen, heißen intransitiv.

Transitive Verben 

Transitive Verben stehen immer mit einem Akkusativobjekt. Nach diesem Objekt kannst du mit „Wen oder was?“ fragen.

➡️ Beispiele:
Ich lese den Artikel. → Was lese ich? — den Artikel

Sie schreibt eine E-Mail. → Was schreibt sie? — eine E-Mail

Diese Verben kannst du ins Passiv setzen. Das Objekt wird dabei zum Subjekt.

  • Aktiv: Ich lese den Artikel.
  • Passiv: Der Artikel wird gelesen.

Intransitive Verben 

Intransitive Verben brauchen kein Akkusativobjekt. Nach ihnen fragst du mit „Wo?“, „Wie?“ oder „Warum?“

➡️ Beispiele:
Ich warte an der Haltestelle. → Wo warte ich? — an der Haltestelle

Sie tanzt gern allein. → Wie tanzt sie? — allein

Ein Passivsatz ist hier nicht möglich, weil es kein Akkusativobjekt gibt, das zum Subjekt werden könnte. Es gibt aber eine Ausnahme: das unpersönliche Passiv. Dabei steht „es“ oder eine Ortsangabe an erster Stelle. Der Satz hat dadurch kein echtes Subjekt.

  • An der Haltestelle wird gewartet.
  • Es wird getanzt.

Die Modi der Verben: Indikativ, Konjunktiv, Imperativ

Ein Verb zeigt nicht nur, was passiert, sondern auch wie etwas gemeint ist. Ob etwas wirklich geschieht, nur vorgestellt wird oder als Befehl gesagt wird, erkennst du am Modus des Verbs. Es gibt drei Modi: Indikativ, Konjunktiv und Imperativ.

Indikativ 

Der Indikativ ist die normale Form, die du in fast allen Sätzen findest. Sie zeigt, dass etwas wirklich passiert oder passiert ist.

➡️ Beispiele:
Ich schreibe eine E-Mail.

Sie hat gestern gelernt.

Konjunktiv 

Der Konjunktiv zeigt, dass etwas unreal, nur gedacht oder nicht sicher ist. Du unterscheidest dabei zwei Arten:

  • Konjunktiv I benutzt du für die indirekte Rede:

    Tom sagt, er komme morgen.

    → Das bedeutet: Wir geben wieder, was Tom gesagt hat, aber wir sagen nicht, ob es stimmt.
     
  • Konjunktiv II wird oft bei Wünschen, Träumen oder unrealistischen Bedingungen verwendet:

    Ich wünschte, ich hätte mehr Zeit.

    Wenn ich reich wäre, würde ich reisen.
    Mit dem Konjunktiv II zeigst du: Das ist gerade nicht die Wirklichkeit.

Imperativ 

Mit dem Imperativ sagst du jemandem direkt, was er oder sie tun soll. Du drückst damit also eine Aufforderung oder einen Befehl aus.

➡️ Beispiele:
Lies den Text genau!

Komm bitte pünktlich!

Gut zu wissen: Der Imperativ steht nur in der du-, ihr- oder Sie-Form, weil du immer jemanden direkt ansprichst.

Persönliche und unpersönliche Verben

Verben können mit einer Person verwendet werden oder nicht. Genau das ist der Unterschied zwischen persönlichen und unpersönlichen Verben.

Persönliche Verben

Persönliche Verben kannst du ganz normal mit einer Person oder einem Ding als Subjekt verwenden. Sie lassen sich mit allen Personalpronomen konjugieren.

➡️ Beispiel „essen“:
ich esse, du isst, er isst, wir essen, ihr esst,  sie essen

Auch andere Nomen passen dazu:

  • Der Junge isst.
  • Die Katzen schlafen.
  • Mein Computer funktioniert nicht.

Unpersönliche Verben 

Unpersönliche Verben funktionieren hingegen nur mit es“ als Subjekt.

➡️ Beispiele:
– Es regnet.
– Es schneit.
– Es gibt viele Möglichkeiten.

Du kannst nicht sagen: „Der Regen regnet.“ oder „Die Schwierigkeit fällt mir schwer.“ — das macht grammatikalisch keinen Sinn. Deshalb sind diese Verben unpersönlich.

Verben sind Wörter, die Handlungen (laufen, singen), Zustände (sein, scheinen) oder Vorgänge (wachsen, blühen) beschreiben. Sie müssen immer konjugiert werden. Das heißt, sie werden an Person und Zeitform angepasst. 

Verben — häufigste Fragen

  • Was sind Verben?
    Verben sind Wörter, die Handlungen (laufen, singen), Zustände (sein, scheinen) oder Vorgänge (wachsen, blühen) beschreiben. Sie müssen immer konjugiert werden. Das heißt, sie werden an Person und Zeitform angepasst. 
  • Was sind Beispiele für Verben?
    Typische Verben sind: bleiben, sagen, gehen, zeigen, arbeiten, können, wollen, laufen, sehen, hören, malen, lernen.
  • Wie erkenne ich Verben?
    Verben sind Tätigkeitswörter, wie „laufen“. Sie haben eine Grundform (Infinitiv) und passen sich immer an Person und Anzahl vom Subjekt an, z. B. ich laufe, wir laufen. 
Quiz zum Thema Verben
5 Fragen beantworten

Unregelmäßige Verben

Super! Jetzt kennst du die verschiedenen Arten von Verben und wie sie konjugiert werden. Vor allem bei unregelmäßigen Verben kann die Konjugation herausfordernd sein. Die häufigsten unregelmäßigen Verben und wie du sie dir merken kannst, zeigen wir dir hier!

Hallo, leider nutzt du einen AdBlocker.

Auf Studyflix bieten wir dir kostenlos hochwertige Bildung an. Dies können wir nur durch die Unterstützung unserer Werbepartner tun.

Schalte bitte deinen Adblocker für Studyflix aus oder füge uns zu deinen Ausnahmen hinzu. Das tut dir nicht weh und hilft uns weiter.

Danke!
Dein Studyflix-Team

Wenn du nicht weißt, wie du deinen Adblocker deaktivierst oder Studyflix zu den Ausnahmen hinzufügst, findest du hier eine kurze Anleitung. Bitte .